Hilfe habe meinen Sohn nicht im Griff

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9 Jahre 1 Woche her #5036 von eleumas
Frage
Hallo zusammen,

Ich weiss nicht wo ich anfangen soll, bin ziemlich am Ende :(
Ich hab zwar schon Grundkenntnisse von VP gehabt, aber alles vergessen was ich bisher gehört habe. :(
Unser Sohn ist jetzt 5,5 Jahre alt und war von Geburt an schwierig. (Frühgeburt und Schreibaby) Er ist dauernd laut, schreit, ist rotzfrech, flucht, hört überhaupt nicht zu, schlägt alle und jeden und ist auch im Kindergarten eher schwierig zu führen.
Wir haben ihn bereits auf ADHS testen lassen, mit dem Ergebnis: er zeigen Anzeichen aber sei noch zu jung für so eine Diagnose und sollen es beobachten wenn er in dieSchule kommt.
Was mir langsam aber sicher an den Kräften zerrt ist, das er täglich übelste Ausraster hat und schreit und tobt (lässt sich nicht beruhigen) . Das kann gut eine Stunde gehen. Durch all diese Ausraster bin auch ich nicht mehr in der Ruhe, leider schreie ich sehr viel, weil ich einfach nicht mehr weiter weiss. Auch wenn er mit fremden Kinder spielt MUSS ich ihn IMMER im Auge behalten, dass er nicht plötzlich ausrastet den Kindern gegenüber oder schlägt.
Und da wär ja noch seine Schwester (3 1/2) die in dem ganzen tumult unter geht. Sie ist das bare Gegenteil super sozial, klar auch zickig aber im Rahmen und einfach lieb.

Ich weiss nicht mehr was ich tun soll. Ich will doch eifach nur dass er endlich aufhört und uns ernst nimmt und uns gehorcht und nicht gleich ausrastet.

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9 Jahre 1 Woche her #5037 von Momira
Antwort
Liebe Eleumas

Ich kann mir gut vorstellen, dass einige von uns, die deinen Hilferuf gelesen haben aus eigener Erfahrung wissen von was du redest!
Das Dringendste ist jetzt, dass ihr aus dieser Negativspirale kommt!
Was brauchst du, dass du für deine Kinder wieder ein Fels in der Brandung sein kannst, der es aushält wenn es stürmt? Wie kommst du jetzt zu Mut und Kraft um deinem Sohn zu vermitteln: Du musst jetzt grad toben und schreien, aber weisst du, das halten wir aus. Hab dich mit und ohne Ausraster lieb. (Wie mehr Raum er für seine Gefühle bekommt, umso weniger Raum müssen sie mit der Zeit einnehmen)
Wie kommt ihr so weit, dass du auf der gleichen Seite von deinem Sohn sein kannst und er dich nicht als sein Gegner wahrnimmt?

Eigentlich denke ich, dass es in eurer Situation hilfreich wäre persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen. (haben viele die hier im Forum schreibe schon gemacht)

Ich hoffe ganz fest, dass du einen Ort hast, wo du deinen Frust und deine Enttäuschung loswerden kannst, ohne dass dein Sohn das mitkriegt. (Wenn er er das Gefühl bekommt, dass er sowieso zu schwierig sei, dann wird’s nicht einfacher…)

Und denk immer dran: es geht nicht in erster Linie drum, dass dein Fünfjähriger die Anstandsregeln kennt und sich gut benimmt. Zuallererst, geht’s um die Beziehung, ums Join-up!

Viel Mut….es geht weiter….wird besser…

Momira
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9 Jahre 2 Tage her #5049 von Landi
Antwort
Liebe eleumas

Dein Eintrag hat mich sehr beschäftigt und ich habe mir nun lange überlegt, ob und was ich dir schreiben soll. Ich habe auch eine Tochter, mit der ich schon viele Ausraster erlebt habe, die auch sehr lange dauerten. Und ich kenne das Gefühl der Hilflosigkeit auch sehr gut. Meine Tochter ist nun bereits acht Jahre alt und es wird immer besser. Die Ausraster sind nicht mehr so häufig und auch nicht mehr so intensiv. Ich habe in all dieser Zeit auch gelernt, wie ich sie nehmen muss, was hilft und was ich in dem Moment auf keinen Fall machen sollte. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es kein Patentrezept gibt, das ich dir mitteilen kann, damit es auf eurer Seite wieder klappt. Jedes Kind ist so individuell und geht seinen eigenen Weg.

Aber drei Dinge möchte ich dir fest ans Herz legen, die auch Momira schon erwähnt hat und die Entspannung bringen könnten:

1. Such Hilfe: Eine Beratung kann wirklich etwas entspannen und erweitert den Horizont. Es hilft einem sein Kind zu verstehen und gibt neue Ideen im Umgang mit ihm. Aber auch das reden mit anderen Müttern, die ähnliche Mühe haben mit ihren Kindern hat mir immer sehr geholfen. Such das Gespräch, falls du das noch nicht umgesetzt hast.

2. Baue Beziehung mit deinem Sohn. Gebrauche die guten, stressfreien Zeiten, um unbeschwert mit ihm zu plaudern, rammeln, spielen... Versuch in sein Herz zu schauen, was ihn bewegt, suche nach seinen positiven Seiten und schätze diese. Drücke sie auch aus. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man auch einfach mal Ruhe haben möchte, wenn es friedlich ist und sich nicht schon wieder mit den Kindern abgeben muss. Aber es lohnt sich so sehr, wenn man gerade die Ruhigen Zeiten gebraucht und in die Beziehung zu den Kindern investiert. Dann gelingt es einem auch manchmal während einem Ausraster positiv zu bleiben und gute Gedanken über das Kind zu bewahren.

3. Schau zu dir selber. Gibt es Leute, denen du dein Sohn ab und zu abgeben kannst? Dich selber immer wieder zu erholen und neu aufzutanken, empfinde ich als enorm wichtig, auch wenn ich es nicht so oft tun kann, wie ich gerne möchte.

Und zum Schluss noch ein Gedanke...

Ich habe erst vor ca. einem Jahr erkannt, dass meine Tochter zu den Hochsensiblen dieser Welt gehört. Und wenn ich deinen Eintrag lese, kann ich mir vorstellen, dass auch dein Sohn dazu gehört. Informiere dich mal über dieses Thema. HS empfinden einfach alles viel intensiver und die vielen Reize überfordern sie schnell. Das sind meist für uns ganz kleine Dinge, die für ein HS zu einer Überforderung führen und dann eben zu einem Ausraster. Wenn du ihm helfen könntest eine Reizüberflutung zu verhindern, wäre schon mehr Entspannung möglich.

Hoffe, du kannst etwas daraus nehmen. Wünsche dir weiterhin viel Geduld und Kraft und vor allem auch viel Freude an deinen Kindern!

Lg, Landi.
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