Aggressives Verhalten belastete Beziehung (J.8j)

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8 Jahre 10 Monate her #5107 von naja
Frage
hallo zusammen-

Meine tochter (8j) ist oft aggressiv. Dies äussert sie vor allem ihren geschwistern gegenüber.
Sie schlägt sie, schreit sie an, sagt gemeine dinge, nimmt ihnen spielzeug weg etc.
Es ist wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt, wenn sie überfordert ist ( müde, hunger, zuwenig zeiten allein- ich nehme an sie ist hochsensibel). Mir macht der umgang damit sehr mühe- ich nerve mich ab ihrem verhalten ( weil sie mir ähnlich ist??) auch wenn ich weiss dass sie in solchen momenten eher nähe und ruhe bräuchte. Ich reagiere oft kontraproduktiv, schimpfe mit ihr, klage sie an.
Ich bin in einem muster drin wo ich fast nicht raus kann.
Sie sucht meine nähe, ist auf mich focussiert, lässt mich abends nicht von ihrem bett gehen, steht x mal wieder auf.
Wenn ich mir zeit für sie alleine nehme ( was selten ist, sie hat vier geschwister), sind es oft auch nicht nur positive zeiten, weil es irgendwie nie genug ist- was sie bekommt ist nicht genug. Wie wenn sie wirklich mangel leiden würde.
Sie ist unsicher, eher scheu, kann aber im gleichen moment auch "frech" sein. Ich denke sie zweifelt daran, angenommen zu sein so wie sie ist, sie spürt meinen widerstand gegen ihr verhalten...
Habt ihr mir ideen wie ich die situation umkehren kann, wie ich die beziehung zu ihr stärken kann ohne dass sie mich aussaugt?

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8 Jahre 10 Monate her #5112 von Lena
Antwort
Du könntest fast von meiner Tochter sprechen, welche aber zwei Jahre Jünger ist als deine.

Jaja, viel zu schnell fühlen wir uns angegriffen von Ihrem Verhalten, oder fühlen uns gar verantwortklich für ihr Benehmen. Aber das sind wir nicht. Ich versuche immer, mich von ihrem Verhalten nicht beeinflussen zu lassen im bezug auf meine Stimmung. Wenn Sie gereizt reagiert, muss ich desshalb auch? Mein Mann Arbeitet auf einer geschlossenen Abteilung mit jungen Frauen. Er wird also sozusagen standartmässig angemotzt und angegriffen von den Klientinnen. Er sagt immer, "Das ist ein Beziehungsangebot an mich, sie wollen mit mir in Kontakt treten, wissen aber nicht wie. Und fürs aufregen werde ich nicht Bezahlt" Wir Mützter werden zwar überhaupt nicht Bezahlt, aber der Gedanke Hilft mir, Ich bin nicht Mami um mich ab meinen Kindern - Geschenke Gottes notabene- aufzuregen.

Ich weiss nicht einfach!

Betr. Aufstehen, das Problem hatten wir auch. In der Akkuten Phase hat es uns geholfen, wenn ich sagte. Du, ich gehe noch schnell die Wäsche holen und mache beim Bruder die Vorhänge zu, dann komme ich wieder vorbeischschauen. Und beim nächsten mal dann weiter. Sie wusste so, was ich tat und dass ich sie nicht vergesse. Ab da hatten wir damit eigentlich keine Probleme mehr. Ich merke immer, ich muss selber ganz diszipliniert in der nächstenliebe sein, dann ist sie viel Fürsorglicher zu ihren Geschwistern!

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8 Jahre 10 Monate her #5115 von Landi
Antwort
Liebe Naja

Ich habe genau so ein Töchterchen! Sie ist auch acht Jahre alt und hochsensibel. Alles was du schreibst, könnte genau sie sein. Sehr auf mich focussiert, aber oft sehr frech und fordernd, kommandiert mich auch rum und ist sehr grob zu ihren Geschwistern. Zudem hat sie grosse Mühe von mir getrennt zu sein. In der Beratung mit Heinz haben wir heraus gefunden, dass sie dieses dominante Verhalten annimmt, weil sie mit meiner Führung unsicher sein könnte. So quasi das Gefühl, sie müsse es an die Hand nehmen. Damit will ich nicht sagen, dass eure Führung mangelhaft ist, aber es kann trotzdem sein, dass sie sich so fühlt. Ein Lösungsansatz für uns war, dass wir unsere Tochter für eine Zeit lang ganz nah bei uns hielten. Ihr sozusagen ein 24 Stunden Angebot gaben. In allem, was ich tat, plante ich meine Tochter mit ein. Sie geht mit zum Einkaufen, sie hilft beim Kochen, sie sortiert Klammern beim Wäsche aufhängen,... Es geht, wenn man sich das bewusst vornimmt. Und dann immer das Angebot: Y, komm, wir gehen hoch mit der Wäsche, heute Nachmittag ist einkaufen angesagt, Y kommt mit, wer will auch noch... Und dann halt auch am Abend bei dir auf dem Sofa einschlafen lassen oder mit einem Heft zu ihr ans Bett sitzen. Und das solange, bis sie gesättigt ist. Dabei kannst du ihr vermitteln: du darfst dich entspannen, darfst einfach mein Kind sein, ich bin dein Mami und kümmere mich um die Führung...

Hoffe, du verstehst in etwa wie ich meine. Ich kann mir natürlich vorstellen, dass es neben den anderen Kindern nicht unbedingt einfach ist, deine Tochter 24 Stunden um dich zu haben. Es kann natürlich auch mal dein Mann übernehmen, das hilft. Ich finde, es lohnt sich sehr. Wir erleben grad eine angenehme Phase mit ihr. Doch müssen wir auf der HUt sein, da es jederzeit wieder wenden könnte. Wir müssen sie grundsätzlich näher an uns behalten als die anderen, dann geht es ihr besser.

Wünsche dir viel Kraft und Gedult mit deinem Mädchen und den anderen drei, die dich alle auch brauchen.

Lg, Landi.

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8 Jahre 10 Monate her #5120 von naja
Antwort
Liebe Lena und Landi- vielen Dank für eure Antworten! habe sie schon lange gelesen, aber kam noch nicht dazu zu antworten!

Wegen dem Aufstehen, hab ich vorher noch gerade ein anderes Thema gelesen, und ja, die Idee, immer wieder reinschauen und vergewissern dass ich wieder komme, muss ich wieder einüben! ich hatte es auch schon gemacht, hab es aber wieder vergessen!

mich interessiert noch wie du dich abgrenzt wenn du angemotzt wirst. mir geht das immer schnell zu herzen und ich fühle mich persönlich angegriffen und kann selten cool bleiben.

Landi, dein beitrag hat mich sehr berührt und du hast einiges angesprochen wo ich mir weiter Gedanken mache und daran arbeiten will- Führung ist so ein hauptthema. das ist klar eine schwäche von mir, wo ich immer wieder am üben und beten bin, dass ich da klarer werden kann. oft bin ich einfach für mich selber untentschlossen. aber es hilft mir schon an dem Thema dran zu sein, und hier im Forum zu schreiben. ich werde da durch sensibilisiert und achtsamer.

auch die erkenntnisse die du in er Beratung mit Heinz bekommen hast, sind sehr wertvoll für mich. jedoch ein 24 h Angebot für meine tochter macht mir doch mühe! das muss erst noch reifen! und ich grenze mich da gerne auch ab, weil es mir einfach mit fünf Kids (es sind total 5, sie hat 4 Geschwister) einfach zuviel wird!
also ich will deine vorschläge unbedingt testen. ich habe mich schon geachtet und viel des kampfes ist, weil sie Verantwortung(Führung) für die Geschwister übernimmt, wo ich eigentlich reagieren sollte.

was noch ein punkt ist, wo ich denke der reinspielt ist, dass sie sehrwahrscheinlich als ganz klein zu sehr auf mich verzichten musste- ihre jüngeren Zwillingsgeschwister wurden geboren als sie 21 Monate alt war, und da kam sie schlicht weg zu kurz in der ersten zeit nach der Geburt. ich kann mir vorstellen, dass sie da eine verlusterfahrung, für sich selber schauen müssen, erlebt hat...
ich will auch daran arbeiten, das aufarbeiten.
und allenfalls mal noch Heinz zu rate ziehen! eure Feedbacks helfen mir aber schon sehr weiter, einfach dran zu sein!

vielen dank und liebe grüsse
naja

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8 Jahre 10 Monate her #5121 von Momira
Antwort
Zum Führen: Mir ist der "Fels in der Brandung" zu einem ganz wertvollen Bild
geworden. Auch grad beim Betreuen fremder Kinder. Ich hab mir angewohnt Gott dafür zu danken, dass er mich geschaffen hat um Kinder zu umsorgen und ihnen Orientierung und Führung zu geben. Ganz egal wie ich mich fühle, ich stehe heute hin als Fels in der Brandung. Und irgendwie ist das "wundermässig". Seither fühle ich mich immer häufiger wirklich als "Fels in der Brandung".

Ich kann mir vorstellen, dass ich weniger "empfindlich" gewesen wäre bei meinen eigenen Kindern, wenn mir damals schon bewusst gewesen wäre, dass Gott es in mich hineingelegt hat meine Kinder zu führen. Und dass Gott es in die Kinder hineingelegt hat, sich (eigentlich)gern führen zu lassen.

Momira

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8 Jahre 7 Monate her - 8 Jahre 7 Monate her #5264 von NoCa
Antwort
Liebe Momira,
Danke für die starke Metapher des Felses! Genau dieser Gedanke - dass Gott es in uns Mütter und auch in die Kinder hineingelegt hat, zu führen (mit Freude, Sicherheit und guten Mutes), resp zu folgen, hilft mir sehr. Ich werde dies stets zu verinnerlichen versuchen, zu üben, mir dessen stets bewusst zu sein! Amen und danke nochmal:-)..auch sllen anderen für die hilfreichen Inputs!
NoCa
Last edit: 8 Jahre 7 Monate her by NoCa.

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