Aggression und Join-up unter Kindern
8 Jahre 10 Monate her - 8 Jahre 10 Monate her #5134
von Eviana
Frage
Inspiriert durch Frühlingskonferenz, VP-Gruppe und verschiedene Texte, besprachen wir mit unseren vier Kindern die Hierarchie. Unsere Schätze waren ganz fasziniert vom Thema, so dass unser Gespräch - Schulzeit hin oder her - bis tief in die Nacht dauerte.
Was am nächsten Tag passierte, war erstaunlich: Unser Ältester, welcher bis dahin eher aggressiv im Umgang mit seinen jüngeren Geschwistern war, kümmerte sich auf einmal liebe- und verantwortungsvoll um seinen kleinen Bruder. Er half ihm, wenn er konnte, sorgte sich um ihn, sprach in fürsorglichem Ton mit ihm, war aber auch ganz klar in seiner Führung... Der Kleine reagierte umgehend und schloss sich seinem Bruder an. So einen harmonischen Tag hatten wir schon länger nicht mehr.
In der Folge lehrten wir unsere Kinder, wie sie sich ihrer Hierarchie entsprechend zu verhalten hatten.
Wenn früher zum Beispiel eines unserer Kinder mit seinem Geschwister mitspielen wollte, das andere Kind sich aber lieber alleine beschäftigen wollte, gab es bei uns keine Regel. Ich appellierte an die Liebe der Kinder zugunsten des anderen freiwillig auf die eigenen Wünsche zu verzichten. Das überforderte die Kinder masslos, und der Konflikt (mitsamt den schlechten Gefühlen) zog sich manchmal den ganzen Tag hin.
Heute sind wir unendlich dankbar über diese klare Handhabe. Das ältere Kind (oder das, welches situativ im Alpha ist) hat die Freiheit zu jeder Entscheidung. Das andere Kind muss diese Entscheidung akzeptieren. Es ist so spannend zu beobachten, wie sich die Kinder in dieser hierarchisch klaren Situation verhalten: Die Grösseren haben kein schlechtes Gewissen mehr, wenn sie sich nicht zu einem Ja durchringen können. Und dennoch finden sie viel öfter zu einem freiwilligen Ja. Die Kleinen sind zwar kurz traurig, akzeptieren ein Nein aber sehr schnell.
Eine weitere neue Sicht brachte ebenfalls Entspannung: Unsere Mädchen (9 und 11) reizen ihren älteren Bruder (13) manchmal so lange mit Worten, bis er handgreiflich wird. Bis anhin wertete ich diese beiden Verhalten unterschiedlich, so dass unser Sohn tendenziell "der Böse" war. Seit ich die verbale Aggression der Mädchen im gleichen Mass missbillige - es reicht, wenn ich das in meinem Herzen tue - ist unser Sohn sehr viel entspannter und glücklicher (wahrscheinlich, weil es sich angenommen und verstanden fühlt), und die Mädchen sind motivierter, auf ihre verbalen Attacken zu verzichten.
Was für eine Entspannung! Danke, Heinz...
Liebe Grüsse
Eviana
Was am nächsten Tag passierte, war erstaunlich: Unser Ältester, welcher bis dahin eher aggressiv im Umgang mit seinen jüngeren Geschwistern war, kümmerte sich auf einmal liebe- und verantwortungsvoll um seinen kleinen Bruder. Er half ihm, wenn er konnte, sorgte sich um ihn, sprach in fürsorglichem Ton mit ihm, war aber auch ganz klar in seiner Führung... Der Kleine reagierte umgehend und schloss sich seinem Bruder an. So einen harmonischen Tag hatten wir schon länger nicht mehr.
In der Folge lehrten wir unsere Kinder, wie sie sich ihrer Hierarchie entsprechend zu verhalten hatten.
Wenn früher zum Beispiel eines unserer Kinder mit seinem Geschwister mitspielen wollte, das andere Kind sich aber lieber alleine beschäftigen wollte, gab es bei uns keine Regel. Ich appellierte an die Liebe der Kinder zugunsten des anderen freiwillig auf die eigenen Wünsche zu verzichten. Das überforderte die Kinder masslos, und der Konflikt (mitsamt den schlechten Gefühlen) zog sich manchmal den ganzen Tag hin.
Heute sind wir unendlich dankbar über diese klare Handhabe. Das ältere Kind (oder das, welches situativ im Alpha ist) hat die Freiheit zu jeder Entscheidung. Das andere Kind muss diese Entscheidung akzeptieren. Es ist so spannend zu beobachten, wie sich die Kinder in dieser hierarchisch klaren Situation verhalten: Die Grösseren haben kein schlechtes Gewissen mehr, wenn sie sich nicht zu einem Ja durchringen können. Und dennoch finden sie viel öfter zu einem freiwilligen Ja. Die Kleinen sind zwar kurz traurig, akzeptieren ein Nein aber sehr schnell.
Eine weitere neue Sicht brachte ebenfalls Entspannung: Unsere Mädchen (9 und 11) reizen ihren älteren Bruder (13) manchmal so lange mit Worten, bis er handgreiflich wird. Bis anhin wertete ich diese beiden Verhalten unterschiedlich, so dass unser Sohn tendenziell "der Böse" war. Seit ich die verbale Aggression der Mädchen im gleichen Mass missbillige - es reicht, wenn ich das in meinem Herzen tue - ist unser Sohn sehr viel entspannter und glücklicher (wahrscheinlich, weil es sich angenommen und verstanden fühlt), und die Mädchen sind motivierter, auf ihre verbalen Attacken zu verzichten.
Was für eine Entspannung! Danke, Heinz...
Liebe Grüsse
Eviana
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