Kindergarten abbrechen?

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8 Jahre 5 Monate her #5331 von june
Frage
Hallo Zusammen
Wir wissen momentan grad gar nicht mehr wie weiter betr. Kindergarteneintritt von unserem Ältesten (M5). M ist ein sehr interessierter,wissbegieriger, sensibler und zurückhaltender Junge, der sich viel überlegt aber auch viele Sorgen macht.

Der Start in den KiGa war so, dass wir während der ersten Woche die ganze Zeit bei ihm im KiGa blieben und seither immer dann, wenn etwas neues auf ihn zukommt (Aushilfslehrperson, Polizist auf Besuch,...) Das an sich ist ja nicht ungewöhnlich und macht uns keine Sorgen. Zu der Kindergärtnerin hat er einen guten Draht.

Viele Dinge machen im aber nach wie vor grosse Mühe. Er hält sich z.b. meist im Bastelecken auf und geht nicht in den Bauecken, ... aus Angst, ausgeschlossen zu werden oder/aus Angst, weil es ihm zu wild ist. (wurde aber noch nie selbst ausgeschlossen) Ebenfalls hält er sich in der Pause am Rand des Geschehens und oft alleine auf. Generell machen ihm grosse Ansammlungen von Menschen Angst. Spiele,... in denen man verlieren oder bei denen man gefangen werden kann, gehen nur zuhause. Turnen und Schwimmen ist im Moment sehr schwierig und meist mit Tränen und Angst verbunden. Zuhause ist er dann oft sehr unausgeglichen und aggressiv.

Nun fragen wir uns, ob der Entscheid für den Kindergarten richtig war, resp. was wir ändern können um ihn zu entlasten. Wie weit ist dies eine Charaktersache und wie weit hat es mit seiner persönlichen Reife zu tun? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder sein Kind wieder aus dem Kindergarten genommen?

Danke schon im Voraus!

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8 Jahre 5 Monate her #5332 von Soni
Antwort
Liebe June

Ungefähr so ist es uns mit unserem zweiten Sohn auch ergangen vor einem Jahr. Ziemlich alles in ähnlicher Form wie du geschrieben hast. Mir hat hier die Vertrauenspädagogik gut geholfen. Nur konnte ich sie nicht immer so gelassen anwenden als Mutter... Sich auf die Seite des Kindes stellen, das Kind ernst nehmen hat mir sehr geholfen. Auch nachzufragen vor was er Angst hat und warum ist sehr interessant. Unser Sohn wollte nicht turnen hatte nicht mitgemacht. Er wollte nicht mehr in den Schulbus und die Hosen wurden wieder eingenässt (dies hatte er gut im Griff zuvor). Er war gross und nach Harmos Einschulung alt. Rückstellen wollten wir ihn nicht, zudem wir den Eindruck hatten das er sich im Detail gut für eine Sache interessieren kann. Mir hat geholfen mich zu "entdrucken". d.h. den Druck z.B. du musst turnen in den Schwimmunterricht etc. loszuwerden. Das hat sich auf ihn positiv ausgewirkt. Letztendlich haben wir ihn aus dem KG genommen und ihn zu Hause "unterrichtet". Ich staune wie er jetzt am reifen ist. Wir machen nicht allzu viel. Er kann oft draussen spielen. Oft einfach auch für sich alleine. Und dabei stelle ich fest das er nicht asozial wird, eigentlich finde ich das Gegenteil... Unser Sohn verändert mich zum positiven ohne das er das wahrscheinlich weiss. Gerne möchte ich euch Mut machen auf die Reifung eures Sohnes zu warten ohne Druck. Ich denke er trägt mit der sensiblen und zurückhaltende Art eine wunderbare Begabung in sich.

Liebe Grüsse Soni

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8 Jahre 5 Monate her #5333 von june
Antwort
Liebe Soni
Danke für deine Antwort. Ja, das mit dem Druck hab ich auch festgestellt. Ich habs ihm gegenüber zwar nicht ausgesprochen aber gedacht, was er sicher gemerkt/ gespürt hat.
Finde es so schwierig abzuschätzen, wann es für ein Kind zu viel wird und wo es halt einfach zusammen etwas durchzustehen braucht....

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8 Jahre 5 Monate her #5340 von Soni
Antwort
Liebe June

Ja das finde ich auch immer wieder so eine Herausforderung wann etwas dem Kind echt zu viel wird und wann es einfach aushalten muss...

Im Bezug auf unserem Sohn habe ich bemerkt das er stark leidet. Ich hatte den Eindruck das er schon unter Druck kam sobald er etwas vom Kindergarten hörte. Er äusserte dies auch verbal. Ich bekam von der Kindergärtnerin öfters Feedback das er sich nicht ins "Kreisli" getraue etc. Wir haben schon zuvor bemerkt das unser Sohn nicht gerne in grösseren Gruppen Kindern ist. Meine Beobachtung nach bald einem Jahr zu Hause ist folgende: Er geht zum teil von sich aus auf die Leute oder Gruppen zu (das hat er vorher nicht gemacht), wenn er Verantwortung bekommt führt er diese zuverlässig aus (z.B. zum nächsten Weiler laufen mit einem Auftrag), neu ist er Zahlen- und Buchstaben interessiert. Es ist vieles entspannter. Dies obschon ich nicht die perfekte Managerin bin.

Etwas "Durchzustehen" versuchen wir zusammen zu üben wenn möglich. Z.B. beim Essen mit klaren Abmachungen, wenn er etwas vorschlägt zu machen ein Spiel vielleicht. Wenn die Bedingungen für ihn klar sind, kann er besser aushalten und "negatives" akzeptieren.

Liebe Grüsse Soni

Ps: Wegen dem ausschliessen aus der Gruppe, hilft mir als Mutter zu wiesen das es nicht wichtig ist das sich die Kinder mit gleichaltrigen zusammen tun müssen.

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8 Jahre 5 Monate her #5341 von NoCa
Antwort
Vielleicht gibt der folgende Artikel auch in diesem Thread mehr Einsicht...Er behandelt das Thema der Entwicklung von Sozialkompetenz bei Kindern.
Anhang:

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