Erziehungs-Gurus:)
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nachdem ich James Dobson nicht kenne und auch keines seiner Bücher, habe ich in der Wikipedia nachgelesen. Über Erziehung ist nur Folgendes zu finden:
Ansichten über körperliche Bestrafung und Autorität
In seinem Buch, Dare to Discipline (siehe oben für den Kontext) betonte Dobson den Wert von Autorität in der Erziehung. Körperliche Bestrafung sollte jedem kindlichen Ungehorsam folgen und nicht etwa als letztes Mittel angewandt werden. Dobson zeigte sich jedoch der Gefahren von Kindesmisshandlung bewusst und warnte, dass „körperliche Bestrafung nicht häufig vorkommen soll“. Ferner sollte „Disziplin nicht streng und dem kindlichen Geist schädlich sein“. Es sei daher „nicht notwendig, ein Kind in die Untertänigkeit hinein zu schlagen; ein bisschen Schmerz kann schon bei einem jungen Kind viel erreichen. Die Schläge sollen jedoch von ausreichender Härte sein, damit das Kind wirklich weint“. Jemand, der zu unbeherrschtem Zorn neigt oder es insgeheim genießt, das Kind zu schlagen, sollte keine körperliche Bestrafung anwenden.
In meinen Augen widersprechen sich diese Aussagen in sich selbst. Befürwortet Dobson nun, jeden Ungehorsam körperlich zu strafen, oder soll die körperliche Bestrafung selten vorkommen?!
Wo VP und Dobson sicherlich übereinstimmen ist, dass Eltern klar und sicher führen sollten. Kinder schliessen sich gerne starken Erwachsenen an. Sie fühlen sich sicher und geborgen, wenn ihre Eltern klar führen.
Allerdings ist die Quelle der Autorität eine andere: Vertrauenspädagogisch erziehende Eltern verlassen sich auf die Bindung als Quelle ihrer Autorität. Schläge zielen wohl eher darauf ab, Kindern die Macht der Eltern zu demonstrieren und sie so gefügig zu machen. In beiden Fällen werden Kinder zwar gehorchen - das erste Mal aus freiem Willen, weil es sich richtig anfühlt, sich fürsorglichen und starken Eltern unterzuordnen. Im zweiten Fall wird das Motiv zum Gehorsam eher die Angst vor Schlägen sein. Wie siehst du, Noemi, das?
Das Buch "Von der Erziehung zur Einfühlung" von Naomi Aldort hat mich sehr angesprochen. Besonders gefallen hat mir ihre Ansicht über die wahrhaft kompetenten und gleichwürdigen Kinder. Für mich persönlich überträgt sie Kindern aber eher zu viel Kompetenz und Verantwortung, was Kinder überfordert (und ihnen schadet). Gleichzeitig vermisse ich eine gesunde Hierarchie.
Insofern wundert es mich eigentlich nicht, dass du dich zwischen den Standpunkten hin- und hergezogen fühlst. Mit VP liegst du vermutlich so ziemlich "in der gesunden Mitte".
Liebe Grüsse
Kiki
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