Drohung Selbstmord wie verhalten?

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7 Jahre 11 Monate her #5658 von Natascha
Frage
Ich habe einen Sohn im Juli wird er 10 Jahre alt. Ich hatte schon mal eine Situation geschrieben weil er von 0-100% aggressiv wurde.
Wir hatten immer wieder Schwierigkeiten, und vor allem die Beziehung von ihm zu mir. Ich merkte selber das immer mehr was zwischen uns liegt und wir beide voneinander verletzt wurden. Er hatte schon Ende Kindergarten eine grosse Kriese da er nicht gehen wollte sich versteckte von selbstmord redete auch Anfangs erste Klasse wollte er nicht gehen. Wir gingen dazumal zum Arzt abklärungen mache sie diagonisierten verlust-Versagen-Ängstenn. Es war für uns sehr schwierig. Er ging dann zur Psychologin, sie meine er sei sensibel und ein schwaches Selbstwertgefühl. Es ging dann wieder besser. In letzter Zeit fing es wieder an, da ich selber an mir arbeite und ich merkte das ich vieles auf ihn produziere. Ich hatte auf den Herzen ein Wochende nur mit ihm und mir in einem Camp zu machen. Es war sehr schön und es hat gut getan er hat die Nähe sehr genossen. Es tat auch mir gut getan an Gottesvaterherz zu kommen. Ich bin auch überzeugt das etwas Neues gutes entstanden ist. Heute hatten wir eine grosse Kriege, er sollte etwas von der Hausaufgaben korrigieren. Das passte ihm gar nicht, er flippte nach meiner Meinung grundlos aus. Er beschipfte mich mit schlimmen Wörtern und sagte er liebt seinen Vater mehr. Mein Fehler war vielleicht das ich sagte das es mir egal ist, nur weil er etwas nochmal schreiben muss. Dann sagte er, das er selbstmord machen will, das sei mir ja egal, er will nicht mehr Leben und Vorfällen mit mir. Ich hatte das schon viel gehört das er gehen will. Es macht mich sehr traurig und ich habe wie keine Kraft mehr ich fühle mich hilflos. Wir hatten so ein tolles Wochenende und ich hatte das Gefühl das wir uns näher gekommen sind. Ich wollte ihn zu meiner Psychologin mitnehmen bei ihr war er auch, aber er will absolut nicht. Wie kann ich bei so einer Aussage reagieren?

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7 Jahre 11 Monate her #5661 von Momira
Antwort
Liebe Natascha

Ich bin überzeugt, dass viele deinen Eintrag gelesen haben, eure Situation in Kopf und Herz bewegen und für euch beten.
Aber es wäre wohl am besten, wenn du dich bei der Fachstelle Vertrauenspädagogik meldest für eine persönliche Beratung.

Das mit dem Wochenende mit ihm allein war sicher eine gute Idee. Du sagst, dass er es offensichtlich genossen hat. Das darf dir Mut machen!!

Könnt ihr als Eltern einander unterstützen? Kann sein Vater beim Sohn Gutes über dich sprechen und du Gutes über den Vater? Oder erlebt euer Sohn einen Konkurrenzkampf zwischen Mutter und Vater. So dass er nicht weiss, auf welche Seite er sich schlagen soll und dann muss er sich fast wie zwischen Mutter und Vater entscheiden und dann in den Kampf gegen den andern Elternteil gehen…

Dies Fragen sind nur als Gedankenanstoss gedacht, nicht unbedingt um hier im Forum zu beantworte.
Fasse Mut und such Hilfe auf den Fachstelle.

Und bis dahin konzentriere dich doch auf die Beziehung, nicht auf seinen Gehorsam (d. h. verlange am bestem im Moment möglichst wenig von ihm, das du dann durchsetzen müsstest)

Von Herzen

Momira

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7 Jahre 11 Monate her #5662 von Kiki
Antwort
Liebe Natascha,

wie es euch wohl inzwischen geht? Nicht wahr, in dieser bedrohlichen Situation hättest du am liebsten sofort eine Antwort, die dir die Angst nimmt, dein Sohn könnte sich etwas antun, und die dir wirklich weiterhilft. So eine Antwort kann ich dir leider nicht bieten, denke aber gerne «laut» mit dir mit:

Vor gut zwei Jahren setzte meine Tochter eine nicht ganz ernst gemeinte Selbstmorddrohung - allerdings in einem völlig anderen Zusammenhang - ab, und ich weiss noch gut, wie verunsichert ich war und welche Sorgen ich mir machte, obwohl ich eigentlich nicht an ihre Aussage glaubte.

Wenn Menschen Selbstmordabsichten äussern, ist das auf jeden Fall immer sehr ernst zu nehmen und als Hilfeschrei oder als Hinweis auf eine ernstere Krise zu verstehen.

Vor einiger Zeit sah ich mir die DVD von Dr. Gordon Neufeld «Aggression verstehen» an, die für mich sehr erhellend war: Wenn wir an Aggression denken, stellen wir uns meist spontan Menschen vor, die andere angreifen. Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten, Aggression auszudrücken. (Besonders überrascht und betroffen war ich darüber, dass auch Schweigen eine Form von Aggression ist.) Viele Menschen richten ihre Aggression gegen sich selbst, z. B. in Form von Selbstherabsetzungen, Selbstverletzungen oder eben Selbstmord(drohungen).

Weiter erzählte Neufeld, dass Aggression in den meisten Fällen eine Folge von Bindungsfrust ist. Das würde sich mit deinem letzten Beitrag hier im Forum decken, in dem du erzählst, dass dein Sohn generell sehr schnell aggressiv wird.

Du beschreibst schön, wie dein Zehnjähriger deine Nähe sucht (kuscheln, das tolle Wochenende geniessen usw.). Immer wieder ist er aber auch total frustriert und lässt diesen Frust an dir aus.

Hilfreich wäre, wenn du den Gründen für diesen Frust ganz konkret auf die Schliche kommen könntest. Du möchtest ja nicht nur allfällige Selbstmorddrohungen verhindern, sondern deinem Sohn wirklich nachhaltig helfen. Was die Gründe angeht, schreibst du von der Beziehung zu dir, aber auch vom Kindergarten bzw. von der Schule. Es ist ja wirklich so, dass es fast unendlich viele Frustrationsquellen im Alltag eines Kindes gibt, besonders, wenn es sensibel ist.

Was sicher nie falsch ist, ist in die Bindung zu investieren, so wie du es zum Beispiel mit diesem Wochenende gemacht hast, und generell die Grundsätze von VP anzuwenden: verstehen statt verurteilen, die Bedürfnislage klären usw.

Persönlich würde auch ich dir - wie Momira - zu einer direkten Beratung bei Heinz Etter raten. Ich hatte vor etwa vier Jahren Beratungen bei ihm und war immer wieder verblüfft, wie treffsicher er die Gründe für unsere Probleme ortete. Es gäbe auch die Möglichkeit, sich kostenlos von einer VP-Trainerin begleiten zu lassen.

Von Herzen wünsche ich dir ganz viel Kraft und Weisheit und einen dicken, festen Draht nach oben. Ich werde auf alle Fälle für dich beten!

Liebe Grüsse
Kiki

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7 Jahre 10 Monate her #5741 von creativa
Antwort
Liebe Natascha

Auch ich kann Dir leider keine Antwort geben die diese Not lösen könnte. Da braucht es wirklich Hilfe vom Fachmann/Frau. Aber ich wollte Dir nur sagen.

Ich denk an Dich - lass Dich ganz fest drücken!
Denn ich weiss wie Hilflos - und wie traurig man sich in dieser Situation fühlt!

Und - auch wenn Fehler passiert sind, so sind es sicher nicht diese allein, die ein Kind zu so einer Aussage bewegen könnten.

Wenn ich so sehe, was andere Eltern ihren "normalen" Kinder - unglaubliches (negatives) zumuten und diese Kinder können das erstaunlicherweise - zumindest besser - bis recht gut verkraften.

Meine Tochter und Ihr Mann, die erziehen Ihre Kinder sehr verantwortungsbewusst und mit grosser Liebe aber auch nötiger Strenge. Da läuft auch nicht ständig der Fernseher, sie haben auch streng vorgesetzte Multimedia Zeiten (gamen usw) .

Aber die beiden Kinder bringen sie (mit ihren Wutanfällen und sonstigen Unarten) dennoch fast täglich an den Rand ihrer Kräfte.
Meine Tochter rastet irgendwann auch aus und dann folgen Schuldgefühle und die Endlosschleife (wer regt den andern mehr auf) geht los.

Ich leide da unendlich mit, mit den Eltern wie mit den Kindern:-(

Sie gehen auch schon seit jahren mit ihnen in die Therapie und haben sogar die Kost umgestellt (auf Gluten und Kaseinfrei)

Dabei sind die beiden doch sonst so wunderbare Kinder. Voll Liebe und Fröhlichkeit .

Sie sind auch oft bei mir - aber meistens nur einer aufs mal.
Da geht es meistens sehr gut, denn wir verstehen uns unglaublich gut und ich liebe Kinder generell über alles.

Aber ich muss dennoch ständig auf der Hut sein damit sie mich nicht um den Finger wickeln und ich dann nicht mehr aus irgendeiner unglücklichen Situation mehr herausfinde.

Da ich allein lebe auf weiter Flur kann ich sie auch nicht kurz mal für ein paar Minuten, bis sie - und ich - uns beruhigt haben, dem Partner oder sonstwem übergeben ;-)

Das ist natürlich sehr ermüdend, aber dennoch sind diese Besuche für mich einfach wunderschön und tun mir selber auch sehr gut. Und ich habe den Vorteil, dass ich sie nach 2 - höchstens 5 Tagen wieder den Eltern übegeben kann.

Mit meinen eigenen - in allen Dingen enorm kreativen!! - Kinder hatte ich damals viel weniger Geduld, ich war auch sehr oft am Limit.

Ich kann Dir so gut nachfühlen, aber ich kann Dir immerhin Hoffnung machen indem ich Dir sage, dass aus allem meinen - extrem wilden - 5, heute ganz wunderbare Menschen geworden sind die alle mit beiden Beinen im Leben stehen und alle haben sie ebenso wunderbare EhePartner/innen:-)

Sei ganz liebe gegrüsst, creativa

PS Die Sonnenblumen im Anhang sind für Dich :-)

Wer glaubt, mich zu verstehen, ist mir einen großen Schritt voraus. ;-)
Anhang:

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