ich weiss nicht wie ich allen gerecht werden soll

Liebe Leute

Ich bin gerade total am Anschlag. Das Problem: Meine Älteste: S. (7jahre alt) (die Älteren sind zwar Zwillinge, S. hat aber klar die Rolle der älteren Schwester) hat mit ihren Schwestern (und auch anderen jüngeren Kinder) einen sehr unfreundlichen und groben Umgang. Geredet und erklärt habe ich genug, nun muss sich was ändern.

Die Fakten:
- Die Jüngste bei uns: L. (knapp 3) ist eine sehr lustige, laute und fordernde Dame die einem kaum etwas in Ruhe machen lässt. Sie hat im Minutentakt Trotzanfälle die sehr laut sind.
- dadurch bin ich häufig am Anschlag und kann mir kaum genug Zeit für die grossen Beiden nehmen.
- S. schlägt ihre Schwestern, schreit sie immer häufiger an und möchte bei allem die Erste sein, bestimmt über Alle und schimpft auch immer wie sie alle doof findet.
- S. ist ein sehr autonomes Kind und liebt es Verantwortung zu übernehmen.
einige Kinder in unserem Freundeskreis haben schon Angst vor ihr weil sie öfters Kinder anschreit.


Was ich bisher versucht habe:
- Zeit mit den Grossen beiden alleine zu verbringen
- Zu erklären dass sie die Rolle der älteren Schwester hat und somit Vorbild für L. ist.
- mir am Abend versucht Zeit für nur die Grossen zu nehmen und ihnen Geschichten vorzulesen (das ist etwas schwierig weil ich meist alleine bin am Abend und die kleine Einschlafhilfe braucht)
- Erklärt dass sie es auch nicht gerne mag wenn sie jemand anschreit

Ich wäre sehr dankbar wenn ich einige Hilfreiche Tipps bekommen könnte. ich finde es gerade sehr anstrengend und habe das Gefühl keinem mehr gerecht werden zu können. Wie macht ihr das mit 3 Kinder die alle unterschiedliche Bedürfnisse habt? Wie werdet ihr ihnen gerecht?

liebe Grüsse
Berni

Liebe Berni,

darf ich dich etwas fragen? Wie reagieren deine Kinder darauf, wenn du ihnen Zeit schenkst, ihnen hilfst, ihnen beistehst....? Sind diese Dienstleistungen für sie selbstverständlich oder erleben sie sie als Geschenk?

Liebe Grüsse
Kiki

Liebe Berni,

Bei mir selber habe ich die Erfahrung gemacht, dass besonders die Älteste oft ein Spiegel für mich war. Ihr Umgang mit ihren Geschwistern spiegelt(e) sehr stark meinen Umgang wieder. Also wenn ich gestresst, genervt bin, laut werde, usw. machte sie das bei den Geschwistern auch. Da konnte ich noch lange sagen, ich möchte das nicht usw. Es war wie ein Automatismus.
Zum Glück funktionierte es auch in die andere Richtung, sie ahmte ebenso meine Fürsorlichkeit nach.
Keine Ahnung, ob das bei dir auch zutrifft, ist einfach meine Erfahrung...

lg Bäretatze

Danke euch für eure Antworten

Liebe KiKi: Die grossen Beiden erleben es tatsächlich als Geschenk und sind meist Dankbar, suchen dann vermehr mein Nähe und kuscheln viel mehr. Die kleine hat sehr viel zeit mit mir und ist eigentlich viel lieber unter vielen menschen.

Liebe Bärentatze: Du hast vollkommen recht so ist es auch mit S. Ich leide sehr stark unter PMS welches ich versuche in den Griff zu bekommen. IN dieser Zeit ist es mit ihr immer etwas schwieriger (und mit mir viel schwieriger). Dieses mal ist es jedoch anhaltender und intensiver als sonst. Sie hat auch gerade noch einen zahn verloren welches, was ich bemerkt habe, immer zu grossen Entwicklungssprüngen führt. ich fühle mich in Moment einfach sehr hilflos und mit der situation überfordert.

Soll ich jedesmal sagen dass ich nicht einverstanden bin mit dem Umgangston oder soll ich nichts mehr sagen? mein eigenes verhalten versuche ich stark zu ändern während meiner schwierigen tagen.
Laut werde ich eigentlich fast nie, das entspricht nicht meiner Natur, eher genervt und ungeduldig.

ganz liebe grüsse

Liebe Berni,

wenn ich deinen Beitrag richtig interpretiere, hast du selbst das Gefühl, dass die Zwillinge neben ihrer kleinen, fordernden Schwester (Ist sie im Join-up?) zu kurz kommen. Trotzdem schreibst du, dein Problem sei S. Hast du denn das Gefühl, dass die Älteren unter einem Mangel - verursacht durch die kleine Schwester - leiden?

Was das Grobsein betrifft, stecke ich grad in einer sehr ähnlichen Situation. Unser Ältester hat eher Mühe mit einer liebevollen Führung. Er ist oft sehr aggressiv, ungeduldig und unfreundlich gegen seine Geschwister. Angefangen hat dieses Verhalten, als er in der Schule gemobbt wurde. Seit wir die Erkenntisse aus der Frühlingskonferenz 2015 (Geschwister-Konflikte) umzusetzen versuchen, ist es sehr viel besser geworden, aber nicht in dem Masse, dass es "gut" wäre. Ich habe mir vorgenommen, mich deswegen coachen zu lassen. Vielleicht wäre das ja auch für dich eine hilfreiche Variante?! Die Beratungsmöglichkeiten findest du hier.

Alles Gute wünscht dir
Kiki