Film in der Schule

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7 Jahre 4 Monate her #5940 von SiKa
Frage
Hallo

Bei meiner Tochter in der zweiten Klasse schauen sie am Schulsilvester Zoomania. Der Film wurde von den Kinder in einer Abstimmung vorgeschlagen und gewählt. Die erste Reaktion meiner Tochter war, dass sie den Film gar nicht schauen will. Mittlerweile hat sie sich umentschieden, weil ja alle den Film sehen wollen. Wir haben mit Ihr noch nie einen Disney Film geschaut. Sie reagiert sehr empfindlich auf zu viele Reize und fürchtet sich bei Filmen schnell. Wie würdet Ihr reagieren?

Liebe Grüsse
Sika

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7 Jahre 4 Monate her #5941 von marlis
Antwort
Hallo SiKa

Ganz spontan: Auch ich wuchs mit sehr wenig Filme auf, umso stärker war jeweils die Wirkung, wenn ich irgendwo einen guckte. In der Gewerbeschule mussten wir ins Kino gehen, einen Film schauen um ihn anschliessend schriftlich zu dokumentieren, wovon es eine Note gab. Ich bereue es noch heute, dass ich nicht den Mut hatte, NICHT dort hin zu gehen. Die Eindrücke verfolgten mich monatelang, obwohl der Film eigentlich nicht "schlimm" war. Menschen, die mit allerhand Filmen gross wurden, können das unmöglich verstehen, aber darauf pfeife ich. Ich lasse mir mein Hirn nie wieder fremdgesteuert "zumüllen" !
Fazit: Wenn Du als Mutter ein ungutes Gefühl hast, und Deine Tochter selber nicht authentisch sagen kann, sie wolle das wirklich, dann möchte ich Dich ermutigen, Dein Kind davor zu schützen. Auch "nicht-schlimme" (Spiel-)Filme hinterlassen Eindrücke, die selten gut sind.

Liebe Grüsse
Marlis
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7 Jahre 4 Monate her #5942 von Kiki
Antwort
Liebe Sika,

wie gut ich dir nachfühlen kann! Wir kamen mit unseren Kindern während der Kindergarten- und Schulzeit auch ganz oft in die Situation, dass das Gedankengut oder die Aktivitäten nicht unbedingt unseren Vorstellungen entsprachen. Leider sind die Disney-Filme ja nicht nur sehr "spannend" für die Kleinen, sondern oft auch vollgestopft mit Zauberei.

Bei unseren Kindern handhabten wir es so: Manchmal versuchten wir, uns ganz aus dem Geschehen herauszuhalten - so wie Marlis es beschreibt. Dies versuchten wir vor allem in Situationen, die in unseren Augen eher "gröber" waren.

Meistens aber versuchten wir, unsere Kinder auf die geplante Herausforderung vorzubereiten, weil wir dachten, dass wir sie ja nicht ewig beschützen könnten.

Ein Beispiel: Unsere Kinder mussten sich zum Beispiel mit Ottfried Preusslers okkulten Werken "Die kleine Hexe" und "Krabat" auseinandersetzen - und eine wochenlange Schulabsenz war nun wirklich nicht möglich. Also kauften wir die Bücher und arbeiteten sie zu Hause Punkt für Punkt durch, diskutierten, verglichen, wogen ab...

Ich finde, unsere Kinder sind dadurch sehr achtsam geworden und können sehr gut unterscheiden, was ihnen nützt und was ihnen eher schadet.

In eurem Fall gingen beide Varianten - finde ich. Ich bin überzeugt, dass die Lehrerin Verständnis für euch hätte. Du könntest deine Tochter aber auch ebenso gut auf den Schulsilvester vorbereiten. (Den Film gibt's auf YouTube.)

Ist es nur der Film, welcher eurem Mädchen Angst macht? Oder sind es auch die Umstände?

Liebe Grüsse
Kiki
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7 Jahre 4 Monate her #5943 von Bäretatze
Antwort
Liebe SiKa,

Ich finde die beiden Lösungen die Kiki beschreibt super, und wir haben es auch so gemacht als Familie. Überlegt euch, wie wichtig es euch ist, ob es angebracht ist, sie da ganz rauszunehmen, oder ob es grad eine gute Situation zum "üben" ist.

Manchmal kann man nicht im Voraus abschätzen, wie ein Kind reagiert, aber auch dann gibt es Wege:
Unser Sohn war ca. in der 4. Klasse zu einer Geburtstagsparty mit Film schauen eingeladen. Die Mutter sagte, sie schauen Indiana Jones, das sei ähnlich wie Winnetou. Gut, dachte ich, Winnetou hat er schon geschaut und gut vertragen.
Leider ist Indiana Jones gar nicht wie Winnetou und unser Sohn litt danach unter Ängsten und Schlafstörungen. Ein paar Tage später nahm sich mein Vater, der den Film kannte, der Sache an: Er holte L ab für einen grossen Spaziergang. Auf diesem Weg redeten sie ausführlich über den Film. L konnte benennen was ihm Angst machte, und der Opi reagierte mit viel Verständnis, erklärte ihm aber auch Hintergründe usw. Zu wissen, der Opi hat den Film auch geschaut, und er findet ihn auch happig, das Verständnis und drüber reden hat die Situation total beruhigt. Ängste und Albträume waren weg. Für L war es eine gute Erfahrung, die ihm bis heute hilft, eigene Grenzen zu setzen und verantwortlich mit dem Schauen von Filmen umzugehen.
Ich hätte mir das nicht so gewünscht, aber im Nachhinein muss ich sagen, hat es ihn vielleicht auch vor schlimmerem (im Teenageralter) bewahrt...
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7 Jahre 4 Monate her #5944 von SiKa
Antwort
Vielen Dank für Eure Inputs! Sie haben mich darin bestärkt, meinem Bauchgefühl zu folgen und meine Tochter für den Film in der Schule abzumelden. Jetzt in der Adventszeit, wo alles eh schon zu viel ist, braucht sie nicht auch noch mit unnötigen Filmen konfrontiert zu werden. Den Tipp schwierige Themen zuhause nochmals zu bearbeiten oder zu besprechen nehmen ich gerne mit!

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