Eltern wollen geliebt werden...

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9 Jahre 2 Monate her - 9 Jahre 2 Monate her #4834 von Barbarella
Frage
Ein Artikel, der zu denken gibt…
www.migrosmagazin.ch/menschen/interview/...ndern-geliebt-werden
Liebe Grüsse Barbara
Last edit: 9 Jahre 2 Monate her by Barbarella.

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9 Jahre 2 Monate her #4836 von Barbarella
Antwort
Da es ja erst spannend wird, wenn wir neben dem Artikel auch lesen, WAS zu denken gibt. hier ein paar Überlegungen, die mich heute begleitet haben:
Michael Winterhoff erkennt das Problem, dass immer häufiger thematisiert wird, das fehlen der Arbeitshaltung, erkennen von Strukturen, und Abläufen, Sinn für Pünktlichkeit etc und bringt auf den Tisch, dass zurzeit 50% der Schulabgänger arbeitsunfähig sind, Tendenz steigend… nach wie vor alarmierend und ist total beunruhigend-

Er benennt das Problem der fehlenden Reifung. Den Lösungsansatz den er bringt, ist wieder einmal auf dem Zug, Fachleute können das besser… und ja, die Wichtigkeit der Beziehung zur Lehrkraft ist zentral! Aber können sie die Beziehung zu den Eltern ersetzen?
Die Eltern sind oft überfordert mit all den Forderungen in der heutigen Zeit, da hat er recht. Warum jedoch nicht die Beziehungen stärken, die Eltern unterstützen, damit sie lernen, damit umzugehen? Eben die Ursache der fehlenden Reifung zu beheben und nicht an erster Stelle Fachleute als Lösung sehen, die Fehlentwicklung beheben sollen.

Zwei Sachen nehme ich konkret mit in meinen Alltag aus diesem Artikel: es ist an uns Eltern, klar die Führung zu übernehmen, zu leiten und unseren Kindern auch zuzumuten, unglücklich oder gefrustet zu sein und der Gedanke der Waldspaziergänge… die Ruhe im Alltag leben und entspannen.
Wenn ich so was lese, macht es mich wieder dankbar, mit der Vertrauenspädagogik nicht nur die Problematik zu erkennen, sondern auch für uns Eltern konkrete Lösungsansätze als Werkzeug mitzubekommen, die einfach funktionieren, wenn ich danach lebe;-)

Was hat denn dieser Artikel bei euch ausgelöst, wo seit ihr hängen geblieben?
Liebe Grüsse Barbara

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9 Jahre 2 Monate her #4838 von marlis
Antwort
Liebe Barbara

Ja, mir hat der Artikel auch zu denken gegeben! Und ich kann das fast nicht glauben: 50 % der Schulabgänger sind nicht arbeitsfähig? Das sind düstere Aussichten. Andererseits stimmt es mit dem überein, was ich schon öfters erlebt habe: Schulabgänger, die aus einem stabilen Elternhaus stammen, und dort auch Arbeiten, Ausdauer, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit gelernt haben, die können zuletzt noch aus mehreren Lehrstellen auswählen, während andere erfolglos x- Bewerbungen schreiben müssen.

Für mich nehme ich dasselbe wie du heraus: Klar führen, und ihnen wirklich etwas zutrauen, und uns nicht beirren lassen, wenn sie frustriert sind. Bei der nächsten ähnlichen Situation können sie dann oft direkt in die Adaption finden. Womit wir beim letzten Infobrief wären... ;)

Liebe Grüsse, Marlis

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9 Jahre 2 Monate her #4860 von Bäretatze
Antwort
Ein wahrlich hochspannender Artikel. Und ich finde, er sieht vieles richtig. Mich stimmt es einfach traurig, was er für ein schwaches, fast schon lächerliches Lösungsangebot hat: Waldspaziergänge! Nichts gegen Waldspaziergänge, wir sind viel im Wald als Familie, aber der Ansatz, dass ich nur zur Ruhe kommen muss, und ich dann quasi aus mir selbst heraus auf Lösungsmöglichkeiten kommen werde... Typisch humanismus! Traurig, dass er da nicht mehr bieten kann!

Wir haben in unserem Betrieb grad etwas spannendes erlebt: Wir haben letzten Sommer einen Lehrling eingestellt, der vorher bei uns geschnuppert hat, und durch sein gutes Auftreten und seine Leistungen aufgefallen ist. Beim Vertrag unterschreiben lernte ich seine Mutter kennen: leicht ausgeflippt, ganz verrauchte Stimme. Seine Familie: Patchwork. Oh, dachte ich, hoffentlich geht das gut! Und nun, ein halbes Jahr später: es geht nicht nur gut, es geht super! Er fügt sich perfekt im Betrieb ein, ist sehr motiviert, hat super Umgangsformen, sehr anständig, freundlich, reif für sein Alter! Ich fragte mich, wie das sein kann, er ist bestimmt nicht in einem "perfekten" Umfeld aufgewachsen. Aber, er hat eine gute, stabile Bindung zu seiner Mutter. Diese weiss was sie will und führt klar. Bestimmt hat sie ihm nicht alle Steine aus dem Weg geräumt. Wenn er mal Überstunden machen muss, oder am Samstag Auto's putzen muss, steht sie nämlich nicht gleich auf der Matte (alles schon erlebt!). Und ich glaube, das ist es, was den Unterschied macht!

Nun und somit wären wir auch wieder beim Thema der letzten Infobriefe. :)

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