Will oder kann sie noch nicht alleine spielen?

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10 Jahre 4 Monate her #3282 von HannahMama
Frage
Meine Tochter(H2), bald zwei ist ein sehr anhängliches Kind. Sie ist sehr auf mich fixiert und ich würde sagen, dass wir zwei eine sehr enge Beziehung haben. Ich arbeite nicht auswärts und bin mehr oder weniger rund um die Uhr mit ihr zusammen.
Ich hatte nach ihrer Geburt eine schwere Erschöpfungsdepression und bin deswegen immer noch in Behandlung. Wir haben als ganze Familie einen sehr guten Prozess machen können, aber die ersten Monate waren für uns alle sehr, sehr schlimm. Weil ich denke, dass H2 durch diesen Start sicher verunsichert ist, bin ich immer für sie da, schaue, dass ich ihr viel Sicherheit gebe und ihre Bedürfnisse schnell erfülle. Gleichzeitig versuche ich mich abzugrenzen und nicht alle ihre Wünsche sofort zu erfüllen (siehe Buch von Maria Lüscher).
Da H2 oft mit mir alleine ist, bin ich auch meistens ihre einzige Spielkameradin. Heinz hat mal geschrieben, dass man immer versuchen sollte aufrichtig zu sein und nicht mit zu spielen, wenn einem gar nicht danach ist. Ich spiele viel mit ihr und auch oft sehr gerne, aber manchmal habe ich eben keine Lust und wenn ich ihr das vorher ankündige - also z.B. erst mal 5 Minuten mitspiele und dann etwas anderes mache, kann sie damit meistens auch gut umgehen. Doch in letzter Zeit überhaupt nicht mehr. Sie klebt an mir und ich denke, es ist sicher eine Phase, die vorbeigeht, aber manchmal kann ich einfach nicht mehr und will nicht mehr mit ihr spielen.
Nun bin ich unsicher, ab wann Kinder auch mal lernen müssen alleine zu spielen oder Langweile aus zu halten. Wieviel kann ich ihr zutrauen?
Ich bin selber ein Einzelkind und musste sehr lernen, dass sich nicht immer alles um mich dreht. Also möchte ich, dass H2 das auch lernt. Aber dann denke ich wieder ’und wenn sie gerade aus irgendeinem Grund verunsicher ist, sich alleine fühlt usw...’ Da muss ich mich doch ihrer annehmen.
Noch ein letzter Punkt, der mich echt stört: Sie fängt an eifersüchtig zu sein. Wenn ich mich z.B. zu ihr setze und ihr beim Spielen zusehe kann sie wunderbar alleine spielen. Wenn sie merkt, dass ich mir ein Buch genommen habe und meine Aufmerksamkeit nicht 100% bei ihr ist, fängt sie an zu jammern und auf mir herum zu klettern. Das kann mich ganz schön nerven, weil ich doch da bin und einfach mal einen kurzen Moment was für mich machen möchte. Was denkt ihr, kann sie das schon lernen oder verlange ich da zu viel von ihr?
Was denkt ihr dazu?

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10 Jahre 4 Monate her #3283 von HannahMama
Antwort
Heute hab ich das einer anderen Mama erzählt und sie meinte dazu ’Du bist doch auch ihre Mama - spielen ist da gar nicht dein Job’.
Das macht mich nachdenklich. Was denkt ihr dazu? Da ist was Wahres dran, oder?

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10 Jahre 4 Monate her #3284 von Maxi
Antwort
Liebe Bettina,

eine Frage: Wie bindest du deine Kleine in den Haushalt ein? Hilft sie dir? Bist du im Alpha? Hat sie irgendwie das Gefühl, für die Beziehung sorgen zu müssen?

Grüessli
Maxi

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10 Jahre 4 Monate her #3285 von HannahMama
Antwort
Liebe Maxi!
Ich versuche sie viel mit ein zu beziehen. Sie hilft mir beim wegräumen der Sachen aus der Spülmaschine oder hilft den Tisch decken. Sie ist ja erst 20 Monate, aber ich habe das Gefühl, dass mir immer wieder was einfällt, wo sie mithelfen darf - aber nicht muss.
Ja, ich denke, ich bin meistens im Alpha.
Wie meinst Du Deine letzte Frage? Ich kann sie nicht in Verbindung setzen zu dem was vorher steht. Kannst Du ein Beispiel nennen oder sie vielleicht nochmal anders formulieren?

Dir einen schönen Abend!

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10 Jahre 4 Monate her #3286 von Maxi
Antwort
Liebe Bettina,

dabei denke ich an die zweite Meile. Wer im Alpha ist, sorgt für die Beziehung.

Kann sein, dass ich das falsch verstehe. Aber ich beobachte bei mir Folgendes: Wenn ich müde, ausgelaugt, überfordert bin, neige ich dazu, meinen Kindern nur zu geben, was sie zu Recht oder Unrecht fordern. Die Kinder werden dann unsicher, ob sie geliebt sind (ob die Beziehung in Ordnung ist), und beginnen, weiter zu fordern und zu klammern. Das nervt mich dann (du schreibst, dass dich die Eifersucht stört) und ich stosse meine Kinder unbewusst weg. Daraufhin klammern sie noch mehr usw.

Wenn ich diesen Kreislauf durchbrechen will, gehe ich bewusst zweite Meilen, beziehe sie in meinen Arbeitsalltag mit ein, achte darauf, im Alpha zu sein, gebe ihnen zu spüren, dass sie willkommen sind. Dann geht’s meist ganz schnell und sie können wieder vermehrt ohne mich auskommen.

Grüessli
Maxi

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10 Jahre 4 Monate her #3287 von Maxi
Antwort
Liebe Bettina,

als ich eben "klammern" als Suchbegriff eingegeben habe, bin ich auf einen Eintrag gestossen, der eigentlich erklärt, was ich meine: Fast erdrückende Liebe?

Hast du das Gefühl, dass es etwas damit zu tun hat? Vielleicht auch im Zusammenhang mit deiner Erschöpfungsdepression?

Ratlose Grüsse
Maxi

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