Unter- und Ueberordnungssignale

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10 Jahre 3 Monate her #3347 von anicehome
Frage
Hallo Zusammen

Ich denke ("hoffe") ihr kennt das. Die Kids haben mal wieder eine "Phase", wo sie sehr bestimmt bestimmen, was sie wollen (meine "grossen" beiden sind 4 1/2 und bald 3). Ich frag mich dann jeweils, wie man da "VP-technisch" am besten reagiert, ohne dass es zu einem Machtkampf kommt, und ohne, dass ich der Beziehung zu liebe einfach fast alles toleriere. Und was ich mich dann jeweils auch frage, ist, ob ich unbewusst zu viele Unterordnungssignale sende. Wie geht es euch damit? Wo seht ihr eure Ueberordnungssignale und wo erwischt ihr euch mit Unterordnungssignalen? Ich finde das im Alltag gar nicht immer so einfach.
Vielen Dank für Rückmeldungen.

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10 Jahre 3 Monate her #3348 von Kiki
Antwort
Liebe Anicehome,

eines meiner Mädchen geriet noch vor kurzem leicht ins Alpha (vgl. Reaktion auf Kind im Alpha) . Darum kann ich deine Unsicherheit gut nachvollziehen.

Zu Über- und Unterordnung fallen mir spontan ein:

Überordnungssignale
- Fürsorge
- Innere Bestimmtheit und Überzeugtheit
- Dienen wollen - die Kinder nehmen das als freiwillig wahr bzw. bitten darum
- Planung (bestimmen bzw. kleine Auswahl anbieten anstatt ängstlich zu fragen)
- Befehle der Kinder liebe- und humorvoll, aber bestimmt zurückweisen
- Kind ist von den Eltern abhängig. Es ist bedürftig nach Versorgung, Schutz…

Unterordnungssignale
- Unsicherheit (Ist meine Forderung an das Kind angemessen?)
- Dienen müssen - die Kinder erwarten und fordern es
- Befehle der Kinder ausführen
- Eltern sind von den Kindern abhängig, von deren Zufriedenheit, Gunst usw.

Dir fallen bestimmt noch mehr ein... Mir selbst läuft’s am besten, wenn ich nicht zu viel darüber nachdenke, sondern mich von meinem Gefühl leiten lasse.

Herzlichst
Kiki
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10 Jahre 3 Monate her #3349 von Vropfi
Antwort
Hallo zäme
ja, dieses Thema beschäftigt mich auch grad wieder sehr. Ich stecke zur Zeit mit meinen Kids in einer ziemlichen Unsicherheit, die mich dann manchmal aber auch wütend macht (leider auch gegenüber den Kindern), weil sie fordern und vieles für selbstverständlich nehmen. Bei uns ist diese Woche grade Schneesportwoche. D.h., sie sind 4 Nachmittage und einen Morgen je 2 1/2h auf der Piste. Das gibt einen anderen Rhythmus. Ausschlafen am Morgen, dann rumblödeln und streiten bis Mami das Frühstück auf dem Tisch hat und motzen, wenn ich sie etwas bitte... u.s.w. (das ist die negative Variante, es ist nicht nur so). Ich wollte mich dann mit ihnen an den Tisch setzen um zu besprechen, wie es weitergehen soll und ihnen meinen Standpunkt durchzugeben. Aber ich selber war zu aufgewühlt. Ich war sauer auf ihr Verhalten. Gleichzeitig fragte ich mich aber, wo ich ihnen Überordnungssignale gebe. Das gibt eine Unsicherheit. Wir brachten kein Gespräch zustande. Es liegt eine enorme Spannung in der Luft und ich selber bin auch angespannt. In mir kommt in diesen Momenten oft der Wunsch, mich von den Kindern zu distanzieren, weil es sich einfach überhaupt nicht mehr richtig anfühlt. Das tat ich dann am Montagabend. Ich verabschiedete mich für einen Spaziergang. Als ich zurückkam, stand der Znacht auf dem Tisch und auch der Jüngste war im Pischi. Vor dem zu Bett gehen sagte ich ihnen, dass mir das gut tut, wenn ich einfach kurz für mich sein kann und sie aber wissen sollen, dass ich nie wegbleiben würde, sondern immer wieder zurückkäme. Das war mir sehr wichtig. Aber ich sagte ihnen auch, dass ich das in Zukunft öfter machen werde. Es war ein sehr schöner Tagesabschluss an diesem Abend. Doch auch die folgenden Tage waren nicht sehr einfach.:-|

Ja, soviel mal zu uns ;-)
Lg vropfi

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10 Jahre 3 Monate her #3353 von Luema
Antwort
Ja das kenne ich gut.
Dann geraten wir gern in eine Spirale: Sie bestimmen und fordern, ich schimpfe und bin sauer, sie werden jammerig und fordern noch mehr....
Ich denke, das ist dann auch gleich mein Unterordnungs-Signal dass ich mich so aufrege.
Am besten geht, wenn ich genau gleich bestimmt meinen Weg und meine Entscheidungen bekanntgebe, ohne mich von ihrer Reaktion dann verunsichern zu lassen.

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10 Jahre 3 Monate her #3356 von Bäretatze
Antwort
Genauso würde ich es auch beschreiben Luema.
Und ich merke, je älter die Kinder werden, desto schwieriger finde ich es, unbeirrt meinen Weg zu gehen, meine Entscheidungen durchzuziehen. So schnell gebe ich einer Forderung nach "der Beziehung zuliebe" und innerlich denke ich, "ich muss ja, ob ich will oder nicht", dann schimpfe ich und schon bin ich in der Spirale...
Diese Woche habe ich die Kids in die Schule gefahren, und auf dem Parkplatz vor der Schule merkte mein Sohn, dass er seine Utensilien für den Vortrag vergessen hat. Er bat mich eindringlich, ihm diese doch noch zu holen. Eigentlich wollte ich grad weiter, aber ich entschied mich frei dafür, ihm das zuliebe zu tun. So fuhr ich nochmals heim und holte den Sack. Ich spürte, wie diese "Rettung" unserer Beziehung gut getan hat. Aber das geht nur, wenn ich mich frei entscheiden kann.
Mir hilft oft der Satz "Ich muss das jetzt nicht uh gern machen (die Tätigkeit), aber ich mach es gerne meinem Kind zuliebe." So mache ich es freiwillig, und nicht weil ich muss. Und somit sende ich Überordnungssignale.
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7 Jahre 7 Monate her - 7 Jahre 7 Monate her #5805 von Zoar
Antwort
Heute bin ich in der Schule zufällig einem weiteren Überordnungssignal begegnet.

Erwachsene und Kinder duzen sich bei uns. Eines der Kinder gab mir einen Übernamen. Spontan löste das in mir eine Gegenwehr aus, und ich sagte dem Mädchen, dass ich den Namen zwar sehr hübsch fände, ich aber trotzdem möchte, dass es mich bei meinem richtigen Namen nennt.

Als ich auf dem Nachhauseweg über diese Namensgebung nachdachte, fiel mir ein, dass auch in der Bibel oft neue Namen vergeben wurden - und zwar immer von hierarchisch höher Stehenden, z. B. bei Daniel (Beltsazar), Hananja (Schadrach), Misael (Meschach) und Asarja (Abed-Nego), Simon (Petrus) usw.
Last edit: 7 Jahre 7 Monate her by Zoar.
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