allein im Auto

Mehr
10 Jahre 2 Monate her #3597 von Mila
Frage
Hallo zusammen

Ich bin relativ neu hier und habe gleich ein Anliegen. Kurz zum Kontext, wir erziehen bedürfnisorientiert und haben unsere Kinder nie schreien lassen. Nun ist heute etwas wirklich Dummes passiert. Mein Mann hat E3, nachdem er es lange mit ihm besprochen hatte, allein im Auto gelassen und ist in ein Geschäft (Kostümverleih) gegangen, in das E3 nicht mitkommen wollte, weil es ihm unheimlich war. Er durfte in dieser Zeit Fotos auf dem iphone anschauen. Ich will nicht weiter auf die Umstände eingehen, aber leider kam mein Mann erst nach 20! Min. wieder zurück und fand E3 schluchzend und aufgelöst im Auto vor. Es ist nun geschehen und lässt sich nicht rückgängig machen. Ich denke, dass er traumatisiert ist (je nach Definition halt). Wir fragen uns, was wir tun können, damit E das ganze verarbeiten kann? Ist geschehen einfach geschehen? Mein Mann hat ihm gesagt, dass es ihm Leid tut. Was können wir noch tun? Wir sind traurig!

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
10 Jahre 2 Monate her #3598 von Jodo
Antwort
Hallo Mila
Ich bin auch neu hier und kann dir nicht fachliche Auskunft geben aber dir von einem Erlebniss von mir erzählen.
Ich hatte erst vor kurzen eine ähnliche Situation B4 und J 2 liess ich auch nach Absprache mit ihnen im Auto sie hörten Musik ( es gab es ohne Zwischenfälle davor schon ein zwei mal nur für kurz )
B 4 sagte es ist ok J2 fühlte sich mit dem grossen Bruder gut.
Als ich nach nur fünf min zurück war weinte B4 herzzerreissend und rief nach mir.
Ich kam nahm ihn in den Arm und fragte weshalb er jetzt so weinen muss .
Er meinte er will njcht mehr im Auto alleine bleiben sondern das nächste mal soll jch sie beide immer mit nehmen.
Wusste nicht was plötzlich war das er sooo Mühe hatte. Aber ich erlebte nun
Die beste Verarbeitung bzw. Stärkung nach dem Erlebniss war die Kinder nicht mehr alleine zurück im Auto zu lassen , auch wenn es noch so praktisch wäre
Sondern ihnen Sicherheit zu geben sie dürfen mit und ich lasse sie nicht auch nicht nur kurz alleine zurück . Es stabilisierte B4 wieder sehr und hilft ihm glaub ich über das Erlebniss hin weg.

Denke bei euch war es schon krasser alleine und solange
Hoffe ihr bekommt noch hilfreiche Tipps hier von denen die mehr Erfahrung haben.

Verstehe eure Traurigkeit und möchte euch Trost zusprechen das auch hier Veränderung und wieder Erneuerung in das erlebte kommen wird dadurch das ihr es njcht einfach abhakt

Eine gute Nacht und viel Trost
Jodo

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
10 Jahre 2 Monate her #3599 von Luema
Antwort
Hallo!
Hui, das ist wirklich etwas, was ein Mamiherz zum Zerreissen bringen kann, oder? Ich kenne es auch... Ich denke, jedem Kind passiert das mal, dass Eltern nicht da sind, wenn es das bräuchte, und es diese Angst kriegt.

Es muss nicht sein, dass ein Kind danach ein Trauma hat. Geh nicht mit ihm um, als würdest du damit rechnen, du drückst sonst ein Kind in ein Problem hinein, das es möglicherweise in dem Masse gar nicht hat.

Ich würde das Kind da ernst nehmen, wo es sich äussert, es da auffangen, aber die Story NICHT grösser machen, als das Kind sie macht. Meine Tochter hat mal was ähnliches erlebt, sie hat eine "Vor-Traumatisierung" aus Baby-Zeit und hat dann wirklich mit sehr, sehr heftiger Panik reagiert, selbst wenn es sich nur gerade um 3-5 Minuten gehandelt hatte. Sie spricht heute noch davon. Aber es hat diesen Schrecken nicht mehr. Ich habe immer aufgenommen, was sie sagte, aber immer hinzugefügt: Aber ich habe dich nicht allein gelassen, auch wenn du es meintest, und ich werde dich NIE allein lassen. Ich habe die Story angehört, jedes mal, aber nie mehr daraus gemacht, als sie. Ich habe eher den Fels in der Brandung signalisiert dabei.

Heute mit 8 Jahren (das Erlebnis war mit ca 6,5) bleibt sie auch allein daheim. Wenn sie mich nicht gerade findet, weil ich im Nebenhaus arbeite, kommt sie ganz gelassen rüber. Es ist einfach ok. Im Auto mag sie nur bleiben, wenn ich die Tür nicht abschliesse, damit sie raus könnte. Auto abschliessen geht nicht, da bekommt sie wirklich Panik. Das suche ich dann auch möglichst zu vermeiden.

Mein Sohn hat ein ähnlcihes Erlebnis rasch vergessen gehabt, kurz geweint und danach nie mehr davon geredet.

Es muss nicht schlimm sein. Je mehr du daran glaubst, desto schwieriger wird es für ein Kind.

Liebe Grüsse
Maria

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
10 Jahre 2 Monate her #3602 von Heinz Etter
Antwort
Es ist wie bei einer Wunde. Solange es blutet, ist es nicht so schlimm. Das reinigt von innen her.
Wenn ein Kind weinen kann, dürfen wir zuversichtlich sein. Wenn es nicht mehr weint, dann ist es echt schlimm. Danke für diesen Beitrag. Es soll für uns alle eine Warnung sein.
Übrigens: Was hätte der arme Mann denn tun sollen?
Was denkt ihr?

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
10 Jahre 2 Monate her #3603 von HannahMama
Antwort
Liebe Mila!
Wie ich da mit Dir/Euch mitfühle!
Ich hoffe sehr, dass Ihr Euch nicht mit Vorwürfen ’zerfleischt’, sondern es abgeben könnt. Falls Ihr mit Jesus unterwegs seid, hilft es sicher zu wissen, dass Er unsere Fehler zudeckt und unseren Kindern hilft mit solchen Erlebnissen umzugehen.
Noch ein fachlicher Tipp aus der Traumatherapie ’Somatic Experience’: Wir gehen davon aus, dass wir so geschaffen sind, dass unser Körper und unsere Seele etwas in sich tragen, das den Weg zur Heilung immer wieder von selber findet. ’Der Körper kennt den Weg’ ist ein wichtiger Kernsatz in dieser Therapie. Ich bin fest überzeugt, dass - selbst wenn es für ihn ein traumatisches Erlebnis war - sein Körper und seine Seele sich immer wieder ’melden’ werden um die Situation in kleinen Stückchen zu verarbeiten. Und da schliesse ich mich Maria voll und ganz an: wenn er damit kommt, behutsam aufnehmen und wirklich schauen, was er einbringt. Nix grösser machen und nix verharmlosen. Wenn ihr ihm im Alltag immer wieder Sicherheit gebt, wird er in seinen unsichern Momenten zu Euch kommen und im sicheren Hafen von Eurer Familie das Erlebte in seinem Tempo verarbeiten. Trau ihm zu, dass er das macht - es ist so in ihn hineingeschaffen.
Ich segne Euren Sohn mit Frieden im Herz und an seinem ganzen Sein und Euch Beide mit Sensibiliät und der Gabe Loszulassen.

Herzliche Grüsse,
Bettina

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
10 Jahre 2 Monate her #3608 von HannahMama
Antwort
Ja, der Mann war echt in einem Dilemma.
Mhm?...
Vielleicht hätte er so vorgehen können:
die Angst des Jungen ernstnehmen und Vertsändnis zeigen und gleichzeitig klar führen in dem er dem Jungen erklärt, dass er ihn nicht allein im Auto lassen kann, da er auch nicht genau wusste, wann er zurückkommt.
Er hätte vielleicht mit dem Jungen gemeinsam herausfinden können, was für Sicherheiten er braucht um mitzukönnen. Vielleicht hätte es dem Jungen geholfen, wenn Papa ihn getragen hätte und er hätte die Augen zumachen dürfen. Vielleicht hätte es ja etwas gegeben, was dem Jungen so viel Sicherheit gegeben hätte, dass der Papa ihn nicht alleine lassen musste - Kinder sind da ja oft sehr einfallsreich.
Eine Idee wäre sicher auch die Zeit überschaubar zu machen für das Kind und vorne eine Eieruhr aufzustellen und ihm zu sagen, wenn das durchgelaufen ist, bin ich zurück. Wir haben zu Hause 5 solche Eieruhren (30sec, 1min, 2min, 3min, 5min und 10min). So wird es für unsere Tochter greifbar und sicher - WENN ich dann auch mein Versprechen einhalten kann.
Wie findet ihr die zwei Ideen?

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Ladezeit der Seite: 0.061 Sekunden

Suchen

Spenden

Betrag eingeben

JSN Educare is designed by JoomlaShine.com | powered by JSN Sun Framework