Unser Sohn macht Verbotenes

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10 Jahre 1 Monat her #3832 von Itele
Frage
Hallo!
In meiner Verzweiflung versuche ich bei euch Antworten im Forum zu finden, da ich von der Vertrauenspädagogik sehr angetan bin.
Unserer mittlerer Sohn (drei Söhne) ist 15 und hat einen nicht ganz einfachen Charakter. Wir spüren, dass er sich ganz besonders schwer tut, erwachsen zu werden. Er hat einerseits einen ganz, ganz starken Eigenwillen und andererseits wenig Selbstbewußtsein (unsere Vermutung). Es gibt deshalb auch immer wieder Probleme.
Gestern allerdings hat uns fast der Schlag getroffen, da wir am Geruch in seinem Zimmer gemerkt haben, dass er vermutlich geraucht hat. Wie lange er das schon tut wissen wir nicht. Das Problem ist nur, dass wir ihn jetzt nicht, wie das ja vielleicht angebracht und toll wäre, darauf direkt anreden können, da er es mit Sicherheit abstreiten würde. Er hat nämlich in der letzten Zeit zwei Mal etwas ganz Offensichtliches abgestritten und sogar noch auf der Lüge beharrt, zumindest in einem Fall (obwohl wir die Wahrheit beweisen hätten können). Deshalb wollen wir zuerst warten, bis wir einen konkreten Beweis fürs Rauchen haben.
Ich bitte euch sehr, schreibt uns, wie wir in diesem Fall vorgehen sollen, sodass wir nicht etwas kaputt machen in der Beziehung, denn es ist sowieso schon schwierig genug, ihn innerlich zu erreichen. Es ist schwer, mit ihm offen über Probleme zu sprechen.
Wir danken euch!!

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10 Jahre 1 Monat her #3839 von Luema
Antwort
Hallo und willkommen
Spontan fallen mir zwei Dinge ein:
Möglichst wenige strenge Einschränkungen machen den Gegenwillen überflüssig.

Die Verbindung steht an erster Stelle und wenn es darum geht, dass ein Kind sich entfernt, sollte denke ich Verhalten erst mal nicht zu sehr thematisiert werden.

Wenn die Beziehung zu Eurem Sohn aber ein generelles Problem ist, ist ein Forum nicht die richtige Stelle dafür, wieder die Verbindung zu finden. Ich möchte dir zu einer persönlichen Beratung raten.

Liebe Grüsse
Maria

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10 Jahre 1 Monat her #3841 von Teresa
Antwort
Hallo Itele
Kennst Du das Buch "Unsere Kinder brauchen uns" von Gordon Neufeld?
Im Shop von Heinz findest Du es:
www.vertrauenspaedagogik.ch/index.php/on...-brauchen-uns-detail
Da beschreibt er im Kapitel 14 sehr gut, wie wir das Vertrauen unserer Kinder, die sich mehr an Gleichaltirgen orientieren, wiedergewinnen können.
Er selber hat sich jeweils eine ganze Woche frei genommen, um mit seinen grossen Teenie-Töchtern allein zu verreisen und die Bindung zu ihnen neu zu finden und zu stärken. Das war für ihn anfangs sehr schwer, aber letztlich nennt er es "eine der besten Entscheidungen, die er je getroffen" hat.

Das Rauchen Deines Sohnes ( ich verstehe Deinen Schock wirklich gut!) ist nur ein Symptom, und es ist sicher gut, das erstmal nicht als ersten Gesprächspunkt zu nehmen! An erster Stelle steht sein Herz. Ich möchte Dich sehr ermutigen, das Herz Deines Sohnes zu suchen. Gott ist mit Dir! Er hat Dir diesen Sohn anvertraut und Er hat Dir sein Herz zugeneigt. Die Gleichaltrigen können ihm nie die urteilsfreie Liebe schenken, die er wirklich braucht. Das kannst Du und Dein Mann!

LG Teresa

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10 Jahre 1 Monat her #3847 von Itele
Antwort
Liebe Maria,

ich danke dir sehr für deine rasche Antwort!
Ich habe viel darüber nachgedacht und auch mit meinem Mann darüber gesprochen. Ich glaube auch, dass es ganz wichtig ist, die Beziehung zu unserem Sohn zu stärken. Wir denken auch über eine Beratung nach.

Liebe Grüße,
Itele

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10 Jahre 1 Monat her #3848 von Itele
Antwort
Liebe Teresa,

danke für dein schnelles Reagieren! Mein Mann und ich sind dir sehr dankbar für deine Worte. Wenn ich sie lese, könnte ich ständig weinen. Ich weiß, dass ich mich durch seine schwierige Art gescheut habe, an der Beziehung weiter zu bauen. Weil ich keine weiteren Schwierigkeiten wollte, habe ich mich zurückgezogen. Ich kämpfe auch mit der Angst, dass die negativen Einflüsse, die von außen kommen, überhand nehmen. Da muss ich mich wieder voll auf meinen Glauben konzentrieren und Gott vertrauen. Denn ich glaube, es wäre jetzt vermutlich falsch, angstmotiviert zu reagieren.
Danke für den Buchtipp, meine Freundin hat mir das Buch schon ausgeliehen. Ich habe auch schon einige Ideen, wie ich die Beziehung zu meinem Sohn intensivieren möchte.
Ich habe allerdings auch festgestellt, dass ich ihm gegenüber offener sein muss, er ist sehr feinfühlig und hat, glaube ich, sowieso schon gemerkt, dass ich misstrauisch bin. Gestern wollte ich ihn beim Rauchen ertappen, bin außen ums Haus gelaufen und wie ich zu seinem Fenster geschaut habe, hat er mich bemerkt. Dumme Sache, ich habe auch noch eine so blöde Ausrede gehabt (Unehrlichkeit ist sonst gar nicht mein Ding!). Ich glaube, da muss ich jetzt wirklich die Notbremse ziehen. Ich will einen geraden und offenen Weg gehen.

Ich bitte um Gebet.

Danke und liebe Grüße,
Itele

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10 Jahre 1 Monat her #3854 von Timil
Antwort
Liebe Itele,
Gerne tragen wir eure Familie mit im Gebet. Es gibt Situationen, da braucht es Gnade, weil aus menschlicher Sicht so viel schon verbockt ist.
Für mich war das allerschlimmste, die zermürbenden Gedanken, die Angst zu versagen, das Gefühl Unfähig zu sein und auch das erleben der eigenen Schwäche, bin ich den Auseinandersetzungen mit unserem Sohn ausgewichen, weil es so schnell eskalierte. Da gab es manche Nacht, in der ich durchgeheult habe…

An dem Punkt ist es eine Entscheidung. Eine Entscheidung für die Beziehung zu kämpfen, einzustehen.
Und ehrlich gesagt, alleine hätten wir das nicht geschafft. Oft brauchte und brauche ich auch heute noch ein offenes Ohr, um meinen Frust zu erzählen, um wieder den richtigen Fokus zu gewinnen, weil ich es alleine nicht schaffte.
Und leider kann ich dir nicht sagen, es war plötzlich alles gut. Doch Schritt für Schritt fanden wir wieder den Zugang zum Herz von unserem Sohn.

Und es geht ums Loslassen der Angst, dem Mangeldenken, dem Gefühl der Ohnmacht, die wie zu einem Teil von mir geworden waren - und mich ganz auf Gottes Zusage einlassen. In seiner Liebe sind wir "vollständig", er füllt jeden unserer Mängel aus! ER ist immer bei uns, auch wenn Verzweiflung Besitz von uns ergreift. Er ist unser Gott, der uns nie verlässst und er ist der Gott der sich nie verändert.

Und daran festhalten, auch für deinen Sohn hat Gott einen Plan, du darfst mit Recht zuversichtlich sein!
So gut, dass du bereit bist, die Notbremse zu ziehen und dich für einen geraden offenen Weg zu entscheiden! Ich wünsche dir von Herzen, die benötigte Kraft, Gnade und Liebe, die die Herzenstüren zwischen dir und deinem Sohn wieder öffnet!
Liebe Grüsse
Timil

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