Hilfe! 4-jähriger bockt nur noch.....

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9 Jahre 1 Monat her #4964 von utid78
Frage
Hallo miteinander

Mein 4 jähriger treibt mich in den Wahnsinn....! Momentan ist es wirklich schlimm; er hört auf gar nichts. Jüngstes Beispiel: Seit ca. 3 Wochen flucht er nur noch herum und ich habe keine Ahnung woher er diese Worte hat und warum er flucht. Er scheint frustriert zu sein, aber ich konnte noch nicht herausfinden, was ihn denn so frustriert. Ich habe ihm gesagt, dass ich diese Worte nicht hören will, ich habe ihm auch die Bedeutung der Worte erklärt. Nichts genutzt. Also habe ich es ignoriert. Nix. Dann habe ich auch geschumpfen und gedroht. Aber das nützt ja eh nix. Dann macht er immer wieder Sachen, die er nicht soll. Wir haben weiss Gott nicht viel Verbote, aber aussgerechnet diese sucht er sich dann aus (fluchen, SOfa hüpfen, im Treppenhaus hochrennen und laut sein....). und das fängt schon morgens an.... :pinch:
Ich muss dazu sagen, dass er "normalerweise" ein ganz lieber, milder Junge ist. Ich kann es wirklich gut mit ihm und sobald ich mich auf ihn einlasse und er in meiner Aufmerksamkeit ist, haben wir es auch super miteinander. Aber ich habe noch ein zweites Kind (2 Jahre) und er braucht mich auch. Für beide gleichzeitig zu schauen und es nicht überborden zu lassen überfordert mich.
Ich möchte nicht mit Strafen/Belohnen etc erziehen, merke aber; dass es meistens das einzige ist, das nützt. Also wenn ich ihm dann drohe.... aber das macht mich emotional völlig fertig, weil ich diesen Menschen ja nicht unterdrücken und verbiegen will :(
Auch die Kita ist jetzt neuerding wieder ein Thema: Das letzte Jahr gingen er und sein Bruder so gerne hin. Sie freuten sich richtig drauf. Seit ca. 3 Wochen heult er am Morgen immer, er will nicht hin und macht eine Szene (Sie gehen 1.5 Tage in die Kita). Kennt das jemand? Tschuldigung, dass es so ein langer Text geworden ist....

Liebe Grüsse
Utid78

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9 Jahre 1 Monat her - 9 Jahre 1 Monat her #4965 von Barbarella
Antwort
Herzlich willkommen, Utid78, hier im Forum!
Puh, da geht die Post ab bei euch! Da kann ich dir gut nachfühlen, dass das mega anstrengend ist!
Eine Frage, die mir als erstes kam, hast du dir auch schon gestellt, was die Ursache von seinem Frust sein könnte. Da es auch mit der Kita im Moment nicht rund läuft, ist natürlich die Frage, hat sich da etwas verändert? Auch könnte es sein, dass ihm die Trennung von dir zu schaffen macht, auch wenn es "nur" 1,5 Tage in der Woche sind. Da ist es sicher wichtig, hinzuhören und versuchen die Frustquelle zu benennen und ihr Ausdruck zu geben.

Strafen und Belohnen sind nicht gleich Strafen und Belohnen, viel wichtiger ist es, in welcher Herzenshaltung ich sie beiziehe. Es kann ja auch abgemacht sein, dass bei Fluchwörter etc. dies oder das geschieht, weil wir das nicht akzeptieren und ob ich dann mittraure mit dem Kind, es begleite in der Konsequenz oder ob ich drohe, du wenn du nicht, dann, selberschuld, ich habe es dir ja gesagt etc. Das sind Welten dazwischen! Da in einer guten Begegnung einen Plan für gewisses Verhalten festlegen, kann neue Türen öffen, denn es ist ja unsere Aufgabe, unsere Kindern den Rahmen zu geben und sie zu führen.
Wie ist die Beziehung zu seinem Bruder? Entlastend könnte sein, wenn er für ihn sorgen darf, miteinbezogen wird, wenn du dich dem Kleineren zuwendendes, so dass er sich nicht ausgeschlossen fühlt. Oder auch eine Möglichkeit für den Grossen bereithalten in diese Zeiten, etwas dass ihm Freude macht, eine CD, ein Ausmalbild, ein Bilderbuch etc. damit er weiss, was er tun kann und deine Zuwendung darin spürt.
Dir ganz viel Kraft, Inseln wo du zu Ruhe kommst und auftanken kannst!
Herzlich Barbara
Last edit: 9 Jahre 1 Monat her by Barbarella.
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9 Jahre 1 Monat her #4966 von utid78
Antwort
Danke, Barbarella

Ja ich bin auch schon auf Ursachen-Suche gegangen, aber bislang ist nichts gscheites dabei rausgekommen.
Zum Bruder hat er eigentlich ein sehr gutes Verhältnis und sie spielen wirklich schön zusammen. Einzig dass der Ältere den Jüngeren öfters stört. Der jüngere kann sich wirklich super selber beschäftigen; dies gelingt dem älteren nicht und da fängt er an zu stören oder rumzujammern oder tut dann Sachen, die er nicht sollte. Ich weiss er will damit Aufmerksamkeit auf sich ziehen - auch wenn diese negativ sein sollte (nach dem Motto: lieber negativ auffallen als gar nicht).
In der Kita gibt's nichts neues, er hat dort 2 Gspändli, mit denen er wirklich gut und gerne spielt, wir treffen uns auch ausserhalb der Kita mit ihnen. Es geht glaub wirklich nur ums Jammern. Anderes Beispiel: Er hat sich "angewöhnt", mitten in der Nacht aufzuwachen und einfach mal einen Schluchzer zu lassen. Und mein Fehler war, dass ich seit er ein Baby war, sofort gesprungen bin. Und das auch die weiteren 4 Jahre gemacht habe. Wohlgemerkt: es ist nicht jede Nacht, beide Jungs schlafen super ein und durch. Aber einfach manchmal gibt es so Phasen, in den er schluchzt und ich bin dann da. Ich frage dann was los ist. Einzige und immer dieselbe Antwort: Kommst du immer wieder nach mir schauen?
Bis vor Kurzem habe ich da mitgemacht. Bis ich das Buch von H. Etter angefangen habe zu lesen. Da ist es mir wie Schuppen vor Augen gefallen. Dass mein Sohn mich führt und nicht ich ihn. Am nächsten Abend habe ich ihm dann erklärt, dass ich zwar nach ihm schauen komme, aber wenn ich dann Schlafen gehe, dann will ich Schlafen und nicht 5x aufstehen, nur weil er ruft.
Ich habe mich auf eine schlimme Nacht eingestellt. Aber es kam besser als gedacht. Er ging alleine um Mitternacht auf das WC (Ich habe ihn immer aufs WC getragen. Als er schluchzte, bin ich ja in nullkommanichts Sekunden vor seinem Bett gestanden, habe gefragt was los ist, er hat dann noch etwas geschluchzt und ich habe ihn dann aufs wc getragen...), ging dann wieder zurück in sein Bett. Nach ca 30 Minuten wieder so ein Schluchzer. Ich habe gedacht, ich muss jetzt einfach stark bleiben.... nicht hingehen.... ich habe ihm ja am Vorabend erklärt, dass ich nicht kommen werde, weil ich Schlafe... und dann gabe es noch 1-2 kurze Schluchzer und er ist dann eingeschlafen. Aber er hält es mir vor, dass ich nicht mehr "gucken" komme. Ich erkläre ihm einfach dann jedesmal, dass ich schauen komme, aber wenn ich dann ins Bett zum Schlafen gehe, dann komme ich auch nicht. Das scheint ihn irgendwie zu treffen. Aber er schläft trotzdem sehr gut!
Ach, ich bin einfach ratlos....

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9 Jahre 1 Monat her - 9 Jahre 1 Monat her #4967 von Marion
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Liebe utid78,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum!

Zu führen, ist wirklich extrem wichtig, damit unsere Kinder sich sicher und geboren fühlen können.

Trotzdem möchte ich zum Verhalten deines Kindes in der Nacht noch einen anderen Gedanken einbringen: Wenn die von Barbara angesprochene Trennung - nebst dem Frust - wirklich ein Thema ist, könnte deine Konsequenz in der Nacht die Problematik möglicherweise verschärfen. Ich finde es eigentlich schön, wenn du für ihn da bist, wenn dein Sohn schluchzt. Da eines der wichtigsten Überordnungssignale die Fürsorge ist, bin ich nicht sicher, ob dein Sohn wirklich in die Führung rutscht, wenn du zu ihm schaust. Wäre spannend, wie andere das einschätzen?!

Nehmen wir mal an, dein Sohn mache das absichtlich, um dich zu sich zu "bestellen". Würde er dir damit vielleicht mitteilen, was er braucht? Solange er deine Nähe und Aufmerksamkeit aber einfordern müsste, würde diese Nähe seinen "Tank" nicht füllen (Stichwort: zweite Meile) ?!

Eins meiner Kinder hat "sehr nahe am Wasser gebaut". Früher ging ich oft nicht darauf ein oder negierte seinen Kummer. Mit der Zeit wurde das Weinen und Schreien aber immer ausgeprägter. Erst als ich meine Strategie änderte und mir vorstellte, wie ich auf einen Erwachsenen, der in gleicher Weise schluchzt, reagieren würde, konnte ich mein Kind in seinem Kummer, seiner Angst oder seinem Schmerz ernst nehmen und annehmen. Seither wurde das Jammern auffallend weniger.

Was denkst du darüber?

Liebe Grüsse
Marion
Last edit: 9 Jahre 1 Monat her by Marion.
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9 Jahre 1 Monat her #4968 von utid78
Antwort
Dankeschön Marion

Nein, es ist wirklich so, dass er es absichtlich macht (halt altersentsprechend "absichtlich"). Er kann mir auch keinen Grund nennen für das nächtliche Schluchzen, rsp. wenn ich ihn dann drauf anspreche (nach der Methode von Jesper Juul), so sagt er: "einfach". Und da komme ich auch nicht weiter. Es ist nicht so, dass er alleine in der Nacht schluchzen oder weinen muss, um Gottes Willen, nein. Der Schluchzer ist vielleicht eher ein Seufzer, ich kann das nicht so recht beschreiben. Auf jedenfall weiss er, wenn er diesen Ton/Seufzer von sich gegeben hat, dass ich komme. Und ich bin es leid, 5x in der Nacht aufzustehen, nur weil er meint, mich mit einem Seufzer herholen zu können.
Meinst Du die Trennung in der Kita? Wir haben ihn erst mit 2 Jahren in die Kita gegeben und ca. 3/4 Jahr lang hat er geweint bei der Trennung. Mich hat das auch immer zerrissen. Die Leiterinnen haben immer gesagt, es muss kurz und bündig gehen, dann geht es schon. Nicht aber bei meinem Sohn. Ich weiss dass das bei ihm nicht geht. Also habe ich mir jeweils die Zeit genommen und bin länger in der Kita geblieben, bis er mir zu verstehen gab, ich könne gehen. Und das hat dann auch ganz wunderbar geklappt. Und wie schon geschrieben er geht wirklich GERNE in die Kita, Abschied nehmen ist KEIN Thema, die sehen mich nicht mal mehr, die hüpfen zu ihren Freunden und ich existiere nicht mehr. Das ist gut so. Nur kippt er eben wieder in ein altes Muster zurück und ich denke, dass er sich wahrscheinlich in einer Phase befindet, wo er halt wieder einen Grund zum Jammern sucht, und die Kita kommt da halt gelegen....

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9 Jahre 1 Monat her #4970 von Barbarella
Antwort
Nur ganz kurz, ich bin am "(altersgerecht) Absichtlich" hängengeblieben… es war jahrelang ein stilles Einvernehmen, dass wenn er säufzt dass du dann kommst, von dem her ist es eine Gewohnheit, dass du für ihn da bist. Wenn eure Schlafräume so nahe sind, besteht ja auch die Möglichkeit, mit ihm zu sprechen, ihm mitzuteilen, dass du ihn gehört hast ;) oder ihn einzuladen, zu dir zu kommen, wenn er Mami tanken möchte… auch tagsüber das zum Thema machen, wie du es handhaben wirst in der Nacht etc.

Dass du nicht mehr fünf Mal aufstehen willst ist ist nur zu gut verständlich!! Wünschenswert wäre, wenn ihr Wege findet das umzusetzen und ihr euch Nahe bleibt. Der Infobrief der zweiten Meile ist übrigens auch ein Lieblingsinfobrief von mir, dieses im Voraus schenken kann so viel verändern!

Das mit der Kita ist halt so eine Sache… schön, wie du ihn in der Eingewöhnungszeit begleitet hast, vielleicht braucht er das wieder eine Zeitlang? Gerade wenn du daran denkst, wie es dir in der ersten Zeit gegangen ist, für ihn war es genauso zerreißend und ist es vielleicht wieder…

Liebe Grüsse
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