Loslassen

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7 Jahre 2 Monate her #5997 von amatar
Frage
ihr lieben, ich hoffe auf eure wertvollen inputs betreffend meine 4 1/2 jährige tochter.
die "loslass-thematik" zieht sich wie ein roter faden durch und ich komme nicht weiter:

ich habe sie 2 wochen übertragen und lag nach einleitung 36std in den wehen bis sie spontan geboren wurde.
sie war schoppen/nuggi-verweigerer weshalb ich zur langzeitstillerin mutiert bin (zwei versuche abzustillen, führten zu panischen ausbrüchen). ist inzwischen aber sanft erledigt.
sie ist grundsätzlich eher ein spätzünderin in allen fortschritten. man könnte es auch wohl auch kontrollfreak nennen :-). sie lief, fuhr fahrrad etc immer erst dann, wenn sie vollkommen sicher war. sie trägt heute noch windeln, weil sie sich (vermutlich) beim stuhlen noch nicht sicher genug fühlt (verstopfungthema seit brei einführung) usw usw.
sie ist einzelkind und ich bin vollzeitmama. wir sind aber sehr oft mit anderen kindern in kontakt. seit sie 3 ist, geht sie 1xwöchentlich in die spielgruppe. im sommer folgt der kiga.
mir bereitet sorgen, dass sie weder gerne in die spielgruppe geht, noch sich auf den kiga freut. sie möchte nicht alleine zu nachbarn spielen gehen, möchte nicht (noch nie) mit papa einschlafen etc.
ich kann an einer hand abzählen wie oft ich abends weg war. meistens hat sie zuhause auf mich gewartet bis zu 17std ohne schlaf oder sie ist übermüdet auf dem sofa eingeschlafen.

wie kann ich sie sanft auf den kiga eintritt vorbereiten und ihr die (für mich) unbegründeten verlustängste nehmen?

danke für eure inputs.

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7 Jahre 2 Monate her - 7 Jahre 2 Monate her #5998 von marlis
Antwort
Liebe amatar

Erst mal herzlich willkommen hier im Forum!

Du fragst, wie Du Deiner Tochter den Kiga-Eintritt erleichtern könntest. Vielleicht hilft es Dir, das Ganze mal von einer andern Seite zu sehen: Warum MUSS sie eigentlich in den Kindergarten? Es gibt Gründe, die dafür sprechen, und mindestens ebenso viele, die dagegen sprechen. Magst Du Dir mal in einer stillen Stunde überlegen, warum Du sie in den Kindergarten geben willst? Denkst DU SELBER, dass der Kiga der richtige Ort ist für sie? Bist Du selber völlig davon überzeugt, dass Du das willst? Wie gesagt, es gibt in manchen Familien bestimmt Gründe, die dafür sprechen. Kannst Du die klar und detailliert benennen? Oder (und jetzt komme ich auf eine mögliche Idee, warum sie sich vielleicht nicht freut) denkst du vielleicht unbewusst gar nicht so gut vom Kiga? Kinder haben da einen mega feinen Sensor!
Dies einfach so als Gedankenanstoss.

In der VP sagt man, dass es ein gesundes Verhalten eines Kindes ist, dass es bei Erwachsenen sein möchte. Rund um die Uhr eine echte (also aus der Sicht des Kindes eine fühlbar enge) Vertrauensperson um sich zu haben, ist ein Grundbedürfnis eines Kindes. Je mehr wir versuchen, das Kind von uns zu lösen, desto mehr klammert es. Ein absolut gesundes Verhalten! Ich erinnere mich, wie es war wenn ich jeweils weg musste, und eines unserer Kinder weinend an meinen Beinen "klebte". Da habe ich statt es abzulösen, einfach das Kind ganz fest am mich gedrückt, es weinen lassen. Und wenn dann das Kind den Druck wegfallen spürte, konnte es plötzlich auch entspannen! Das hat mich immer wieder aufs Neue ermutigt, die Idee "Es-muss-doch-lernen-mich loszulassen"- eben loszulassen! ;)

Ob Du damit etwas anfangen kannst?

Bin gespannt, was Dir die andern Mütter hier noch so schreiben...

P. S. auch ich war Langzeitstillerin, und eines unsere Kinder (R8) ist ein ausgesprochener Spätzünder, gehe es um was auch immer. Und gerade mit ihm habe ich so wunderbare Erfahrungen machen dürfen, dass es sich total lohnt, zu warten, bis ein Kind reif ist, für etwas!
Last edit: 7 Jahre 2 Monate her by marlis.

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7 Jahre 2 Monate her - 7 Jahre 2 Monate her #5999 von Eviana
Antwort
Liebe Amatar,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

wie kann ich sie sanft auf den kiga eintritt vorbereiten und ihr die (für mich) unbegründeten verlustängste nehmen?


Wie Marlis schon geschrieben hat, ist es sehr wichtig, was du selbst denkst. Kinder kooperieren mit unserem Herzen und unseren Gedanken, nicht mit unseren Worten. Wenn du das Gefühl hast, es sei noch zu früh für deine Tochter, könntest du sie auch zurückstellen lassen. Wir haben zwei unserer vier Kinder ein Jahr später in den Kindergarten geschickt und haben es nie bereut.

Als unser Jüngster in den Kindergarten kam, spazierten wir einige Wochen vorher immer wieder mal am Kindergarten vorbei und sprachen ein paar Worte mit der Kindergärtnerin, um eine Bindungsbrücke zu bauen. Das hat ihm den Start sehr erleichtert. Kennst du den Infobrief "Vertrauen ist ansteckend" zum Thema? Bereits am zweiten Kindergartentag stürmte unser Sohn die Treppe hinauf, rief fröhlich "Guten Morgen, Frau XY" und umarmte sie herzlich :) . Diese innige Beziehung zur Kindergärtnerin besteht bis heute.

Allerdings war der erste Tag auch nicht so einfach. Unser Jüngster war sehr unsicher und klammerte. Ich habe davon hier im Forum erzählt. Damals versuchte ich ihm zu vermitteln, dass es okay wäre und ich für ihn da sei, solange er mich brauche. Nach kurzer Zeit konnte er loslassen.

Vielleicht könntest du die Ängste auch bereits im Vorfeld thematisieren. Es gibt einige Bilderbücher zum Thema. Mutig zu sein bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern sich trotz der Angst auf den Weg zu machen. Vielleicht kennst du Neufelds Bild vom Schatz und vom Drachen dazu?!

Von Herzen alles Gute wünscht dir
Eviana
Last edit: 7 Jahre 2 Monate her by Eviana.

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