Formulierung / versteckt Druck machen

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13 Jahre 4 Monate her #978 von mondlicht
Frage
Meine Kleine (1.5 J.) war und ist eine „schlechte“ Einschläferin. Sie wird von mir immer in den Schlaf begleitet. Zur Zeit kann sie nur einschlafen, wenn sie sich auf mich legen kann. Wenn sie eingeschlafen ist, lege ich sie ins Bett. Aber manchmal klappt das eben so gar nicht. Kaum nehme ich die Kleine von mir weg, ist sie wieder wach und das Spiel geht von vorne los. Irgendwann sage ich ihr dann, dass es heute so offensichtlich nicht geht und wir etwas anderes machen müssten. Sie sitzt dann jeweils weinend neben mir. Ich gebe der Kleinen dann zur Auswahl, dass sie sich entweder neben mich legen darf (das kleinere Übel) oder wenn es ihr lieber wäre, ich raus gehen würde und sie alleine einschlafen dürfe (das grössere Übel). Aber hier liegt genau der Pfeffer im Hase. Das ist für die Kleine nicht wirklich eine Auswahl. Denn alleine einschlafen will sie auf keinen Fall (hat sie noch nie gekonnt und auch nie gemusst). Und für mich selber fühlt es sich nach „Druck machen„ an (so unter dem Motto: da das grössere Übel zwangsläufig nicht in Frage kommt, muss sie ja fast das Kleinere wählen). Aber wie kann ich das besser formulieren? Bzw., so eine Auswahl macht doch irgendwie keinen Sinn, oder?

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13 Jahre 4 Monate her #980 von anna
Antwort
Ui das ist mühsam, kenne das von unseren ersten Kind. Du gibst ihr eine möglichkeit wo sie selber nicht möchte. Im Kurs haben wir gehört das Kinder selber entscheiden sollte wann sie schlafen möchten. vielleicht ist sie nicht müde. Oder Sie möchte einfach noch eine Kuschelzeit mit dir. Manche Kinder können mit einer Cd/Kassetli gut einschlafen. Versuche doch mal ein anderes Ritual. Ihr erklären das du heute ein Buch mit ihr anschaust und danach darf sie noch Kassetli hören, aber alleine. Du würdest nachher nochmals reinschauen. Bei der richtigen Formulierung haben wir auch noch Mühe, einfach üben und deine Wünsche auch mitteilen.

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13 Jahre 4 Monate her #981 von Luema
Antwort
Hallo Mondlicht
Meine Meinung zu diesem etwas umstrittenen Thema:

Ich denke, allein einschlafen in dem Alter ist kein "Normalzustand", schaut man die "Gattung Mensch" an - der Mensch ist ein Wesen, das gerade auch im Schlaf die Sicherheit und Geborgenheit der Gruppe braucht. Ich glaube dass unsere Kultur eine der wenigen ist, die das Allein Schlafen fordert und Kinder, die sich "natürlich" verhalten, als abnormal oder schlechte Schläfer beurteilt.

Vor diesem Hintergrund finde ich beim Schlafen keinerlei Druck sinnvoll, weder versteckt noch offensichtlich... ein Kind soll nicht zu verstehen bekommen, sein "natürliches" Verhalten beim Einschlafen sei falsch. Auf der Mutter einzuschlafen finde ich durchaus sinnvoll, mein Sohn stillt sich immer noch in den Schlaf. (Andere Kinder brauchen zum Einschlafen den Nuggi - ich finde, das ist dasselbe, nur ist unsere Version zwar die Natürlichere aber weniger akzeptierte in der Gesellschaft)
Dass ein Kind dann nicht will, dass die Mutter heimlich davonschleicht, finde ich nur logisch. Es wäre, wenn man sich die natürliche Lebenssituation von Menschen vorstellt, auch nicht sinnvoll, allein in einer Hütte oder Höhle weiterzuschlafen, während die Mutter sich entfernt. Ich schaue solches Verhalten als normales angeborenes Selbstschutzverhalten an.

Bezüglich Einschlafen mache ich es bei meinem 2,5jährigen so: Wenn M. nicht innert vernünftiger Frist bei mir (normalerweise stillend) einschläft, stehe ich wieder auf, ich muss jeweils noch arbeiten abends, dann darf er, wenn er mag noch spielen, oder wenn er nicht mehr mag auf meinen Rücken ins Tragetuch kommen. Oft dauert das dann noch eine Viertelstunde - dann möchte er definitiv ins Bett und schläft auch rasch ein.

Bezüglich Formulierung habe ich auch gemerkt, dass gewisse Aussagen Kinder in schwierige Situationen befördern können... dass ein Kind zwischen zwei für es unverständliche Sachen wählen soll, finde ich unglücklich. Das versuche ich zu vermeiden.

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13 Jahre 4 Monate her #982 von mondlicht
Antwort
Hallo Anna & Luema

Also, verschiedene Schlafrituale haben wir ausprobiert. Büechli, Singen, Musik, Kasettli etc. Doch das will unsere Kleine alles nicht. Ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass es am Ritual liegt. Sie selbst bestimmen zu lassen, wann sie ins Bett will. Hm, scheint mir in dem Alter schon grad noch etwas früh. Es ist auch nicht so, dass sie nicht müde wäre (sie muss noch nicht ins Bett, wenn ich mal feststelle, dass sie noch fit und munter ist). Habe auch das Gefühl, dass sie schlafen will, aber es einfach nicht geht (habe die Kleine auch schon gefragt, ob sie nachmals aufstehen und spielen will. Das hat sie aber klar abgelehnt). Sie braucht schlicht und einfach meine Nähe. Und die bekommt sie ja auch. Aber eben, manchmal ist sie einfach auf alle "Bewegungen und Veränderungen" beim Einschlafen so empfindlich, dass ich sie als Notlösung dazu motivieren möchte, neben mir zu schlafen (damit ich sie nicht mehr bewegen muss).
Hm, eine Lösung habe ich nun noch nicht, aber ich werde meinem Gefühl folgen und diese blöde Auswahl bleiben lassen. Dann stehe ich lieber dazu, dass ich ihr dann in dem Moment nur diese Lösung bieten kann.
Apropos Vertrauen: Gerade in diesem heiklen Thema merke ich schon, wie es mir manchmal schwer fällt, darauf zu vertrauen, dass auch meine Kleine irgendwann das Einschlafen von ganz alleine schafft...

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13 Jahre 4 Monate her #983 von Luema
Antwort
Also ich hab Erfahrung mit meiner Fünfjährigen. Ja, sie hat es auch geschafft, mit etwa 2,5Jahren. M. ist noch nicht so weit, aber ich weiss, auch er wird es schaffen;-) Je mehr man mit ihnen sprechen und erklären kann, desto einfacher.

Mir scheint, das Einschlafen ist so etwas, was man reifen lassen muss... je mehr man versucht, herumzumachen, desto komplizierter wird es. Und irgendwann gehts von selbst, wenn das Kind dafür reif ist.

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13 Jahre 4 Monate her #984 von mondlicht
Antwort
Danke liebe Luema, das macht mir Mut. Habe für mich auch irgendwann mal sagen müssen, dass als das Rumprobieren mehr Stress verursacht, als es uns genützt hat. Und habe dann einfach immer probiert zu erfühlen, was denn meine Kleine gerne hätte. Eben, einfach diese Nähe, auf welche Art auch immer. Und schliesslich hat sich das Schlafverhalten der Kleinen ja immer mal wieder verändert. Mal zum Besseren, mal zum Schlechteren ;-) . Nur vergisst man das vor lauter "pass nur auf, dass...." manchmal einfach.

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