Weinerliche Kinder

Hallo zusammen,

Ich leide unter der Tatsache, dass unsere drei Kinder sehr schnell zu weinen anfangen. Allen voran der mittlere Sohn, knapp 4 jährig.

Es passiert aus Frust, aus Wut, aus Angst, aus Stress, aus schmerz, aus Benachteiligung, aus Trauer... Also alles völlig legitime Gründe. Es stört mich auch nicht prinzipiell, dass tränen fliessen! Was mich stört, ist, dass dies mit einem "Sirenengeheul" einhergeht, in einer Tragik, die der Situation oft völlig unangemessen scheint. Es ist für mich fast unmöglich, das Weinen eines schlimmen Sturzes vom weinen, weil er grad das autöli nicht kriegt zu unterscheiden.
Solche "kleineren" Zwischenfälle passieren bei drei Geschwistern natürlich dauernd, und das dauernde Weinen zerrt unheimlich an meinen (auch noch schwangeren) nerven. Und es fällt mir zunehmend schwer, das alles auch ernst zu nehmen.

Hat mir jemand einen Rat, wie ich meinem Kind wertschätzend begegnen kann, ohne ihm das Signal zu senden, dass er mich mit heulen sozusagen "steuern" kann?
Und wie das dauerweinen dadurch hoffentlich etwas abnimmt.

En schöne obig!

Liebe Tea4two,

meine jüngste Tochter weinte auch sehr schnell, sehr oft und manchmal auch seeehr lange. Als ich begann, sie wirklich ernst zu nehmen, wurden ihre "Weinkrämpfe" massiv kürzer und weniger häufig.

Wie reagierst du denn (innerlich und äusserlich) auf das Weinen deiner Kinder?

Liebs Grüessli
Kiki

PS: Alles Gute für deine Schwangerschaft !

Danke für deine Antwort.

Also, ich würde sagen, dass ich zu anfangs sehr empathisch darauf reagiert habe. Dies hat aber in letzter zeit vermutlich abgenommen.

Ich renne nicht jedes mal, wenn ein Streit im kizi zu tränen führt, weil ich es toll finde, wenn sie einander auch gegenseitig Trost spenden können. Das klappt auch oft.

Wenn ein Kind weinend zu mir kommt, nehme ich es in der Regel in den Arm und streichle.

Ich werde aber gereizt, wenn es dauernd und wegen -in meinen Augen- Nichtigkeiten weint

Liebe Tea4two

Um dich in irgendeiner Weise steuern zu wollen, ist dein Vierjähriger noch zu klein. Ob er wegen Nichtigkeiten weint? Vielleicht hat sein Weinen auch andere Gründe als die augenscheinlichen?!

Bei meinen Kindern habe ich während meiner Schwangerschaften auch immer eine gewisse Empfindlichkeit oder Unsicherheit wahrgenommen, wie wenn sie fragen wollten: "Wirst du mich immer noch lieb haben, wenn wir noch ein Geschwisterchen bekommen? Wie wird es sein, wenn ein Kind mehr zu unserer Familie gehört?"

Vermutlich würde ich an deiner Stelle ganz bewusst "2. Meilen gehen" und beobachten, ob sich die Lage an der "Weinfront" etwas entschärft.

Liebs Grüessli
Kiki

Hmm, also mit der SS hat’s kaum zu tun. Er war ein schreikind, er hat mehr als ein Jahr lang täglich zwischen 4 und 8 Stunden geschrien. Er schreit jetzt schon weniger ) aber es hat nahtlos daran angeknüpft.

Bin gespannt ob’s noch ganz praktische Tipps gibt, oder ob der grundtenor eben die sprichwörtliche 2. Meile ist. Ich habe das Gefühl, gerade beim mittleren mach ich das seit Geburt fast nonstop, und es ist sehr - wie sagt man? Erschöpfend? Es braucht enorm viel kraft...

Wenn er nicht weint ist er dafür überaus fröhlich und ein echter Sonnenschein! Sein sonniges Gemüt ist legendär!

Also ich kann das alles haargenau nachvollziehen. Meine Kinder gehören definitiv auch der Gattung der Robben an, denn deren Jungtiere heissen doch "Heuler".

Rat hast du ja schon ganz vielen bekommen. Ich möchte gar nichts mehr dazu sagen, weil ich nichts Neues bringen würde. Nur etwas noch: Mein lautester Heuler übt gerade, leiser zu weinen, damit ich das Trösten akustisch überhaupt ertrage.