Wieviel Unterhaltung braucht ein Kind?

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10 Jahre 1 Monat her #3949 von Eviana
Antwort
Liebe Teresa,

den eigentlichen Geburtstag unserer Kinder feiern wir im Familienkreis mit Grosseltern und Paten bei einem feinen Zmorge, Zmittag oder Znacht - je nach Wochentag.

Unsere Kinder (12, 10, 7 und 5) dürfen sich jedes Jahr gemeinsam entscheiden, ob sie lieber vier Kindergeburtstage oder einen gemeinsamen Familienausflug (z. B. in den Zoo, nach Augusta Raurica usw.) machen möchten. Sie entscheiden sich seit Jahren immer für die gemeinsame Unternehmung.

Liebe Grüsse
Eviana

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10 Jahre 4 Wochen her #3953 von joy
Antwort
Das habe ich mir auch schon oft überlegt.....ich erinnere mich dabei oft, wies in meiner Kindheit war:
Ich wuchs auf einem Bauernhof auf und meine Eltern hatten wirklich immer viel zu tun. Ich erlebte nie Familienferien, nur einmal im Jahr machten wir ein grösseres Reisli auf irgendeinen Berg mit Schifffahrt usw. Das genossen wir sehr. Der Sonntag war dann immer sehr wichtig, mit Spaziergängen Besuchen und so...... Meine Mutter half mir nie bei den Hausaufgaben, half nie ein Spiel bastelte nie mit uns.

Aber sie war da!! Und ich liebte ihre Anwesenheit.. es reichte mir zu wissen, dass sie da war, ich immer etwas fragen durfte. Ich fühlte mich geborgen, wusste, sie ist für mich. Und das reichte mir. Ich liebte es, wenn sie im Winter in der Stube an der Nähmaschine sass, ich neben ihr stickend oder strickend oder las oder was auch immer...herrlich!
Aber sie lehrte mich backen, handarbeiten, putzen, gartnen.... das durfte ich dann mit ihr zusammen machen und das war so natürlich so ungezwungen, dass es eben fast nicht wie "arbeiten" war.

Also, zusammenfassend denke ich: es kommt nicht auf die Unterhaltung an, die wir am Kind bieten, es kommt auf die Beziehung an.

Jetzt bei uns ist es ungefähr so: ich habe viiiel mehr Zeit als meine Mutter und ich mache auch gerne mal was mit unseren Kindern, vor allem in den Ferien.
Aber ich merke auch hier: es macht den Kinder nichts aus, wenn ich in der Küche viel zu tun haben aber sie wissen, ich bin da oder sie lieben es, wenn ich während ihren Hausaufgaben daneben sitze und stricke. Oder gemeinsam im Garten schaffen, die Kinderzimmer umräumen und herausmisten... sie lieben diese Zeiten. Und ich weiss, es reicht. Bastelideen haben die Kinder sowieso die besseren als ich;-) Natürlich geniessen wir auch die gemeinsamen Ausflügen und Ferien. Bin auch froh und dankbar, dass wir das können..(meine Eltern hätten dies sicher auch gerne gewollt...)Oder ihnen Geschichten erzählen mit ihnen musizieren usw. das ist wunderschön und eben auch deshalb, weil Ich es gerne mache.

Kindergeburtstage sind für mich eher eine Last, deshalb mache ich das sehr einfach und jedes Kind darf so ca. 2x. Am Geburi selber mit Gotte, Götti und Grosi natürlich immer. Ich bin einfach nicht so der Programmtyp. Aber auch da: ihnen fehlen die Kindergeburtstage gar nicht.

Bindung, Beziehung, Herz spüren, das ersetzt denke ich jegliche Art Unterhaltung seitens der Eltern.


Das ist so meine Geschichte.. etwas lang ausgefallen:-P
Liebe Grüsse Joy

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10 Jahre 4 Wochen her #3958 von Timil
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Liebe Theresa,
Eines der schönsten Geburtstagsfeste war, als wir mit den Kids eine Schnitzeljagd machten und uns dann mit den Eltern, Geschwisterten im Wald bei einem Feuer trafen und den Nachmittag gemeinsam ausklingen liessen ;-).
Lg

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10 Jahre 4 Wochen her #3959 von Timil
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Nun, da wird ein Extrem beschrieben… das Gesunde liegt wie so treffend beschrieben in der Beziehung und der Bindung.

Was mich nachdenklich macht ist ein anderer Aspekt. Das "gesunde" Umfeld, das Bindungsdorf, wo bei arbeitende Erwachsene mitgeholfen werden kann, wo die Kids draussen Kids treffen, sich zum Spielen zusammenraufen, spontan das machen, was sie gluschtet. das gibt es an vielen Orten immer weniger…
Wir sind zB. davon betroffen. Keine Kinder in der Umgebung, es muss immer abgemacht werden, in einer Blockwohnung fallen auch nicht so viel sinnvolle Arbeiten an und auch Platz für kreatives Wirken ist eingeschränkt. Dann ist dieser gesunde Rahmen schaffen einfach eine viel grössere Herausforderung, die mir sehr zu schaffen macht…

Da bin ich gespannt, wie andere damit umgehen;-)

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10 Jahre 4 Wochen her #3962 von Heinz Etter
Antwort
Da geht mir das Herz auf. Irgendwie fühle ich, dass wir uns in diese Richtung entwickeln sollten. Kinder, die dabei sein dürfen beim Leben - nicht Sinnstifter oder dauernde Objekte der Beobachtung und der therapeutischen Einflussnahme.
Kinder brauchen den gesunden Mix zwischen Anregung von aussen und der schöpferischen Leere, damit es Raum gibt, für das, was von innen kommt.
Vielen Dank für diesen spannenden Thread.
Ja und Bindungsdörfer brauchen wir wirklich, Timil.

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10 Jahre 4 Wochen her #3974 von Luema
Antwort
Jetzt habe ich so eine spannenden Austausch losgetreten und dann keine Zeit, um mich gründlich damit zu befassen. Ich mache gerade den geschäftlichen Endspurt vor einer Woche Ferien. Das ist ziemlich intensiv.

Was mich bei dem ganzen Text eben eigentlich ziemlich beschäftigt ist die Frage: Wo läuft diese Idee, die Kinder selbst grosswerden zu lassen und einfach verfügbar zu sein bei Bedarf bzw. die Kinder teilhaben zu lassen an der Erwachsenenwelt aber auch ihre eigene Kinderwelt zu leben, Gefahr, die Kids an die Gleichaltrigenorientierung zu verlieren? Was denkt ihr dazu?

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