Homescooling oder Unscooling- wer macht das?

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9 Jahre 2 Monate her #4879 von holbox
Frage
Hallo zusammen

Mich würde interessieren, ob hier jemand homescooling oder unscooling macht und wie eure Erfahrungen dazu sind. Ich fände eine Vertrauenspädagogische Schule super, nur leider gibt es diese nicht in unerer Gegend und wir könnten uns eine solche auch gar nicht leisten.
Liebs Grüessli

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9 Jahre 2 Monate her - 9 Jahre 2 Monate her #4880 von Barbarella
Antwort
Liebe Holbox, heute war ein Artikel über eine Familie im Spiegel, die diesen Weg gewählt haben; sehr lesenswert und träumen dürfen wir ja… ;)
liebe Grüsse
Barbara
Last edit: 9 Jahre 2 Monate her by Barbarella.

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9 Jahre 2 Monate her #4881 von Soni
Antwort
Halo Holbox

Ich habe nur eine ganz kleine Erfahrung mit homescooling vom kleinen KG. Wir haben unseren zweiten Sohn aus Schutz für ihn aus dem kleinen KG genommen. Seit Januar unterrichte ich ihn selber. Ich hatte grossen Respekt davor, aus unserer Familiensituation her. (Das jüngste Kind ist im Sommer geboren). Trotzdem würde ich es wieder machen. Es geht uns vorallem sehr gut dabei. Der Lehrplan für den Kindergarten ist sehr verständlich und gut mit ihm zu arbeiten. Wir haben unsere Singrituale und er macht sehr viel im Haushalt mit. Das ist wirklich sehr gut. Soeben lernte er zählen bei der Abwaschmaschiene. Er zählte anfänglich mit mir die Düsen. Beim backen lernt er sehr viel usw.

Im Kanton Bern muss man keine Pädagogische Ausbildung haben um die eigene Kinder zu unterrichten. Man braucht eine Begleitperson die eine päd. Ausbildung hat , ausserdem bewirbt man sich quasi beim Schulinspektorat.

Zum Teil braucht es vielleicht einen starken Rücken wenn von aussen kritische Fragen kommen. (sie werden kommen :) )

Wir als Familie bereuen nichts! Unsere Situation hat sich entspannt, auch wenn wir manchmal noch Spannungen haben...

Den KG kann ich zum selber unterrichten sehr empfehlen für die Schule muss unser Sohn in die staatliche Schule wo er von uns Müttern Mip Unterstützung erhält.

Ich wünsche dir viel Freude bei deiner /eurer Entscheidungsfindung!

Liebe Grüsse Soni
www.vertrauenspaedagogik.ch/media/kunena/emoticons/smile.png )

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9 Jahre 2 Monate her #4883 von marlis
Antwort
Liebe Holbox

Unsere Kinder gehen nicht zur Schule. Klassisches Homeschooling (also Schule zu Hause, mit Stundenplan usw.) kam für uns nicht in Frage. Ebenso stimmt für uns das andere Extrem, das Radial Unschooling, nicht. Wir gehören am ehesten zur zweiten Gruppe der Unschooler, den Natural Learners.

Meine bisherigen Erfahrungen sind allergrösstenteils positiv. Letzten Herbst wurde uns angekündigt, dass die grösseren Kinder das erste mal geprüft werden. Das löste in mir (leider) Sorgen aus, was sich unweigerlich auf die Kinder übertrug. In einem Beratungsgespräch mit Heinz Etter konnte mein "Knopf" glücklicherweise gelöst werden, und wir sind wieder zuversichtlich.

Heute z. B. hatte ich mit unserem knapp 6-jährigen R. eine schönes, typisches Unschooling-Erlebnis. R. interessierte sich bis vor kurzem kaum für Zahlen, ganz im Gegensatz zu seinen jüngeren Brüdern. Wir schauten dem einfach zu, und vertrauten darauf, dass er einfach noch nicht reif dafür ist. Und heute mass ich mit seinem Bruder die Länge eines Rüebli, R. kam hinzu, und zählte voller Begeisterung mit Hilfe des Meters bis 30! Ich war baff! Kennt R. die Zahlen? Offenbar! Das Lernen findet so oft "unsichtbar" statt. Anschliessend zählten wir zusammen, immer auf den Meter zeigend, bis 100, und ich staunte, dass er er meistens ganz richtig mitzählte.

Ansonsten kann ich mich nur Soni anschliessen, die Kinder lernen beim Kochen und Backen, im täglichen Leben so vieles, nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen, mit Begeisterung.

Beim Freilernen bestimmen ja die Kinder den Tagesanlauf, es läuft, was halt grad so passiert. Das widerspricht wiederum dem vertrauenspädagogischen, klaren Führen. Unsere Kinder verlangten irgendwann explizit, dass sie eine klare Wochenstruktur möchten. Wir machen es nun so, dass jeder Tag seine spezifischen Tätigkeiten hat, wie etwa Kuchen backen, Handarbeiten, Malen, aber auch Englisch und Mathe. Auch haben wir neu eingeführt, dass der Vormittag für Indoor- und der Nachmittag Outdoor-Tätigkeiten geplant ist. Jeden Samstag stecken sich die Kinder individuelle Wochen ziele, und ein gemeinsames Wochenprojekt. Auch da kann ich wieder im Alpha sein, und doch den Kindern trotzdem ganz viel Mitbestimmungsrecht gewähren.

Noch etwas hat sich bei uns bewährt: Wenn die Kinder am Abend vorher schon genau wissen, was sie am nächsten Morgen als erstes machen wollen, verläuft der ganze Tag viel harmonischer.

Einer der grössten Negativ-Punkte ist bei unserem zu-Hause-und-überall-Lernen ist die teils harsche Kritik. Ich habe mir angewöhnt, auf kritische Bemerkungen hin zu fragen: "Kennen Sie Menschen, die Unschooling machten, und nun im Leben nicht klar kommen?" Ich erhielt noch nie ein Ja zur Antwort, weil die meisten Leute gar niemanden kennen, der so etwas macht, oder machte.

Unsere Homepage ist natürlich-lernen.ch. Die ist leider (noch) nicht so stark von VP durchzogen weil sie mittlerweile "uralt" ist :oops: Unser Ältestes ist nun schon bald 10, das Jüngste 3. Wir würden uns wieder für diesen Weg entscheiden, und bereuen es keinen Tag.

Konnte ich Dir damit ein bisschen weiterhelfen?

Liebe Grüsse
Marlis

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9 Jahre 2 Monate her #4885 von holbox
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Soni, was heisst mip-Unterstützung von Müttern?

Marlis, danke vielmals für deinen Beitrag und deine Homepage. Das ist so in etwa das was ich mir ertröime. Ich finde das super. So toll, dass ihr das mit euern Kindern macht. Wieviele Kinder habt ihr? Und wie hast du das gemacht, als no ein Baby da war und die Grossen schon "lernen" wollten. War das nicht sehr stressig für dich? In welchem Kanton wohnt ihr denn?
Ich fände es so schön, wenn mehrer Familien in der Nähe wohnen würden und zusammenspannen könnten.
Wie werdet ihr von den Behörden überprüft? Und wie reagieren andere Menschen auf euch und euer Konzept der Schulbildung? Seid ihr auch Christen?
Sorry, dass ich soviele Fragen stelle. Ich befasse mich erst seit kurzem damit.
Unser Grosser kommt im Sommer in den Kindergarten. Wir haben ihn ein Jahr zurückbehalten. Jetzt startet er aml dort und wir schauen wies ihm dabei geht. Der Kleine ist erst 2 Jahre alt. Ich bin selber Kindergärtnerin, aerbeite aber momentan nicht.
Mir gefällt an der stastlichen Schule einfach der ungeheure Druck nicht, auch Leistungsdruck, Gruppendruck, Gleichaltrigenorentierung, usw.

Habt ihr Kontakte zu anderen Freilerner Familien und habt ihr die Räumlichkeiten, damit die Kinder eine solche Lernumgebung haben?

Ganz es liebs Grüessli

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9 Jahre 2 Monate her #4888 von Soni
Antwort
Mip heisst Moms in prayer. Das heisst Mütter die für die Schulen, für die Kinder und Lehrer etc. beten. Du findest darüber mehr Informationen in www.momsinprayer.ch Wir haben bei uns eine Gruppe gestartet wo unser erstes Kind in den Kindergarten gegangen ist. Wir Mütter haben sehr gute Erfahrungen gemacht. Für mich ist es eine grosse Hilfe zu wiessen wenn unsere Kinder in die "Staatliche Schule" gehen, dass sie betende Mütter im Hintergrund haben. Es ist einfach eine Mip Gruppe zu gründen.

Schön das du dir schon von Anfang an Gedanken über die Einschulung machst. Ich wünsche dir und deiner Familie das ihr einen guten Weg für eure Kinder findet.

Liebe Grüsse Soni

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