Umgang mit Filmli schauen ???

Ich denke, es gibt einiges an Vorträgen und Artikeln, die deutlich besagen, dass Filme Kleinkindern schaden könnten... wie, das weiss man vermutlich noch nicht...

Tja. Ich bin kein Extremist, nirgends. Und daher dürfen meine Kinder auch schon recht klein Filmli schauen. Aber WENN, dann setze ich das ganz gezielt ein. Z.B.: Ich sollte DRINGEND Büroarbeit machen, und die Kleine lässt mich nicht. Der Bildschirm ist aber so gross, dass rechts der kleine Maulwurf und links das Outlook mit den Mails laufen kann... Und so arbeite ich halt meine halbe Stunde und die Kleine ist zufrieden.

Ehrlich, ich finde das nicht toll und nicht gut und tue das auch so selten wie möglich. Aber das ergibt immer noch 2-3mal pro woche.

In dieser Sache sage ich einfach: ich bin Mensch, mit Grenzen und mein Tag hat auch nicht mehr als 24 Stunden. Ich finde es nicht toll, Youtube als Babysitter einzusetzen, und tue es manchmal doch, weil ich es noch weniger toll finde, vor lauter ARbeitsbergen die nirgends abgearbeitet werden können, ganz frustgeladen verärgert zu werden.

Wo ich aber doch noch ganz besonders hinschaue, seit ich das vor ein paar Wochen am Trainertreffen gelernt habe: ich mute meinen Kinder auch ganz bewusst Langeweile zu. Diese Leer-Zeiten, wenn sie keine AHnung haben, was spielen, fülle ich wenn irgend möglich NICHT mehr mit Filmen. Klar wäre es für mich bequemer... aber diese Leere ist scheinbar nötig, um in das richtig echte kreative Spiel aus sich heraus zu finden. Und dies versuche ich schon zu ermöglichen bzw. manchmal ist es ein Erzwingen indem ich alles, was unterhalten könnte, einfach nicht zulasse... Ich verweigere ds Mitspiel und gebe auch keine INputs. Und nach einem Weilchen, siehe da, hab ich ganz vertieft spielende Kinder die man nur noch leise mit sich selbst plaudern hört.

Ich möchte nicht, dass Filmli diese zur Kreativität führende Leere ausfüllen. Dass diese nämlich wichtig ist, habe ich jetzt verstanden.

LG Maria

Liebe Jodo

Ich bin selbst aber nicht glücklich mit der Methode und fühle mich in dem Punkt schlecht das ich es überhaupt angefangen habe.

Mir scheint es ganz wichtig, dass du einen Umgang findest, bei dem es dir wohl ist und den du unterstützen kannst. Denn solange du sie Filmli schauen lässt mit Widerwillen, bist du nicht im Alpha.

Vielleicht sprichst du mit ihnen darüber, dass die vielen Filmli ihnen nicht gut tun. Dann macht ihr ab, wann und wie oft du ihnen Filmli erlaubst. Wir haben auch eine Abmachung und trotzdem kommt es vor, dass mein 4jähriger zwischendurch einfach einen Film schauen möchte oder ein Spiel auf dem Ipad oder so. Ich erinnere ihn dann an unsere Abmachung und nehme ihn dann meistens in den Arm zum Trösten. Das ist dann halt in diesem Moment wichtig, dass ihre Gefühle ernst genommen und sie verstanden werden mit dem Frust, dass sie das jetzt nicht bekommen.

Aber damit wird es ihnen bestimmt besser gehen, als wenn du dich schlecht fühlst dabei, dass sie jetzt schon wieder Filmli schauen.

Hoffe, dass ihr eine gute Lösung findet! Viel Erfolg...

Lg, Landi.

Ich glaube auch, dass es ganz wichtig ist, dass du Jodo, dich wieder wohl fühlst dabei. Dass du dahinter stehen kannst was du machst. Denn dann ist es auch ok. Finde doch einen Mittelweg. Wir haben z.B. einen Wochenplan mit Klämmerli. Da werden jeden Tag Kärtchen reingehängt, was so am Tag ablaufen wird. Seit wir das haben, ist es viel ruhiger bei uns. Da gibt’s Tage mit eine Stern , wo der Grosse aussuchen kann, ob wir spazieren gehen am Nachmittag oder im Sandkasten,usw. Aber sonst ist auch vieles fix von mir festegelegt. Wäasche zusammen machen, wer bringt wen ins Bett, suw. Da könntest du dann auch mal ein Filmli einbauen, aber das wars dann. Und da kann dein Kind sehen, wann das sein wird und freut sich drauf, aber dann gibt’s auch kein Gestürm nach mehr.

Was Filmli anbelangt bin ich ziemlich extrem. Ich möchte das ungern vor Kindergarten. Manchmal lenken wir den Kleinen mit dem iphone ab zum Zähneputzen oder so. Fotos gucken dürfen sie auch. Für Filmli find ichs einfach zu früh, sie können diese schnellen Bilder unmöglich verarbeiten. Noch im Kindergarten hatten so viele Kinder mit dem gesehen Mühe und waren manchmal völlig neben der Schiene. Das hat mir Eindruck gemacht. Ich finde es wichtig den Umgang zu lernen, aber nicht zu früh...
Aber hier muss wirklich jede Familie den Weg finden, welcher zu ihr passt. Alles Liebe und Gute

Hallo zusammen,
ich habe mal einen Vortrag Gehört zum Thema Hirnforschung. Da empfahlen sie auch dringend, dass Kinder vor 5 Jahren keine bewegten Bilder sehen sollten. Es ist ja beim Film schauen so, dass der Ton gar nicht aus der gleichen Richtung kommt wie das Bild. Und das kann für das Gehirn eines Kleinkindes sehr verwirrend sein.
Dann haben wir ein Bilderbuch, das zum Thema Hirn was sagt. Auf einer Seite sieht man das Gehirn. Da arbeiten kleine Männli drin. Die schreiben alles auf, was das Auge, die Nase, das Bein, die Zunge,... meldet und sortieren es in einem Bücherregal. Und dann sieht man was geschieht, wenn zu viele Meldungen reinkommen. Die Männli müssen dann immer schneller arbeiten bis schlussendlich ein riesen Chaos entsteht. Sie kommen nicht mehr nach mit einsortieren und aufschreiben. Doch die Meldungen kommen immer weiter. Und schliesslich hören die Männli auf zu arbeiten. Das hat mir so gut gezeigt, was unser Hirn alles verarbeiten muss. Der kleinste Schritt und jeder Laut wird gemeldet. Aber das Gehirn kann auch abstumpfen und die Meldungen nicht mehr wahrnehmen, wenn es zu viele sind.

So viel mal. Wie wir es handhaben schreibe ich später.
lg vropfi

Und hier unsere Handhabung:
Wir waren von klein auf bei unseren Kindern sehr extrem in dieser Beziehung. Wir haben keinen Fernseher und können noch nicht lange DVDs schauen. Da unsere Grösseren (9/7) bis ca. 5/6 Jahren zu Hause nichts schauten, wollten wir auch nicht, dass sie bei jemand anderem schauten. Das sagten wir jeweils ganz klar, wenn wir sie in die Ferien gaben.
Nun war unser Jüngster 2Jahre, die Zweitjüngste 3,5 als wir als Familie langsam anfingen, hie und da ein Filmli zu schauen. Da war dann die Schwierigkeit, ob wir sie nun schauen lassen oder ihnen das Unverständnis zutrauen, weshalb sie nicht schauen dürfen. Manchmal ging es ganz gut, wenn sie eh in ein Spiel vertieft waren und es nicht merkten. Als R dann etwa 3 war begannen wir ab und zu, ihnen gefilmte Familienszenen von uns und den Kids zu zeigen. Und schliesslich durfte R vor 5 Jahren Filme schauen... Mir war es aber immer sehr wichtig, dass ich dabeisass, sie beobachtete und den Film anhielt, um zu besprechen, wenn es nötig war. Unterdessen gibt es auch Filme, die ich sie alleine schauen lassen kann. Aber das sind nur bekannte mit harmlosen Szenen.

Eigentlich lasse ich die Kids keinen Film schauen, den ich nicht vorher gesehen habe. Doch beim letzten ging es mir doch so. "Die Konferenz der Tiere" begannen wir (D9, S7, A6, R5 und ich) zusammen zu schauen. Im Nachhinein weiss ich, ich hätte einfach abstellen sollen. Doch irgendwie hatte ich grad keine Nerven für das vorprogrammierte Gebrüll... . Der Film war immer wieder sehr laut und hektisch. Es gab bedrohliche Szenen und unser Jüngster sagte am Schluss, das sei ein ganz blöder Film! Wir hielten immer wieder an und sprachen darüber. Aber ich glaube, dass die Kinder sehr davon profitiert hätten, wenn ich die Grösse gehabt hätte, abzustellen.

Wir erleben auch, dass nicht alle unsere Kinder zu jeder Tageszeit gleich gut Film schauen oder sich wieder lösen können. Deshalb haben wir die Abmachung, dass nach dem Znacht nichts mehr geschaut wird. Zwei von unseren Kids können definitiv nicht Film schauen und nachher gleich ins Bett. Sie brauchen noch ein Nachtessen dazwischen, wo über den Film geredet und wieder Distanz zum Gesehenen entstehen kann.

Sorry, es wurde etwas lang . Ich wünsche euch allen Weisheit im herausfinden von eurem Umgang mit Film schauen!
vropfi

"...und unser Jüngster sagte am Schluss, das sei ein ganz blöder Film! Wir hielten immer wieder an und sprachen darüber."

Liebe Vropfi,

das finde ich super von deinem Jüngsten, wie er sich nach eurem Gespräch eine Meinung zu diesem Film bildet.

Bei uns ist das auch so: Neue Filme sehen wir uns gemeinsam an und besprechen sie. Für mich ist das eine gute Gelegenheit, "die böse Welt ins geschützte Wohnzimmer" zu holen - natürlich in Grenzen. Ich empfinde diese Gespräche als sehr wertvoll, und ich glaube eigentlich auch, dass sie unsere Kinder "schulen", die Dinge zu prüfen und zu unterscheiden. Ich glaube, es fällt ihnen leichter sich zu schützen, wenn sie um die "Gefahren" wissen.

Obwohl wir immer versuchen, wertvolle Filme zu kaufen, entspricht der Inhalt manchmal nicht unseren Vorstellungen. Dann werfen wir ihn nach dem ersten gemeinsamen Anschauen in den Müll.

Liebs Grüessli
Kiki